Aus und vorbei: Wederather lösen Feuerwehr auf

Wederath · Der Mangel an Aktiven macht ein Weiterführen der Freiwilligen Feuerwehr Wederath unmöglich. Voraussichtlich werden sich in diesem Jahr die drei Wehren aus Weiperath, Hunolstein und Gutenthal aus dem gleichen Grund zusammenschließen müssen.

 Hängen den Helm an den Nagel: Die Wederather Feuerwehrleute übergeben Ortsvorsteherin Daniela Petry symbolisch ihre Feuerwehrutensilien. TV-Foto: Klaus Kimmling

Hängen den Helm an den Nagel: Die Wederather Feuerwehrleute übergeben Ortsvorsteherin Daniela Petry symbolisch ihre Feuerwehrutensilien. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wederath. Die Wederather Feuerwehr hat sich aufgelöst. Grund dafür ist die gesunkene Personenzahl, sagte der bisherige Wehrführer Dieter Blatt. Nur noch sieben Personen seien zuletzt aktive Mitglieder gewesen. Und von diesen werden zwei in den beiden kommenden Jahren die Altersgrenze von 63 Jahren erreicht haben und deshalb ausscheiden. Mindestens neun Personen sind aber erforderlich, um im Ernstfall ausrücken zu können, sagt Blatt.
Brandbekämpfung im Nachbardorf



In Zukunft wird deshalb im Ernstfall die Stützpunktwehr Hinzerath nach Wederath ausrücken müssen. Zusätzlich kommt die Stützpunktwehr Morbach zu Hilfe, so dass der Brandschutz in jedem Fall erhalten bleibt. Der 58-jährige Dieter Blatt wird künftig bei seinen Hinzerather Kollegen tätig sein. "Aufgrund meiner teuren Ausbildung fühle ich mich dem Allgemeinwohl verpflichtet", sagt er. Alle anderen Mitglieder werden aus der Feuerwehr ausscheiden, sagt Blatt. Zum einen sei einigen der Aufwand zu groß geworden, bei anderen habe sich die Tätigkeit bei der Feuerwehr nicht mehr mit dem Beruf vereinbaren lassen.
Zu wenig Nachwuchs


Ausreichend Nachwuchs habe man in den vergangenen Jahren in Wederath nicht mehr gewinnen können. Die sozialen Tätigkeiten im Dorf wie das Aufstellen des Maibaums übernimmt künftig der Förderverein der Wederather Feuerwehr, der bestehen bleibt. Damit ist die Wederather Feuerwehr die zweite Wehr, die sich binnen eines Jahres aufgelöst hat. Bereits im April 2011 hatte die Feuerwehr Hundheim den Dienst einstellen müssen. Neun Aktive hatten sich daraufhin der Feuerwehr Hinzerath angeschlossen. Diese umfasst rund 30 aktive Feuerwehrleute. Ein Jahr vorher hatte die Feuerwehr Rapperath mangels Personal die Segel gestrichen. 2012 werden voraussichtlich die drei Wehren Hunolstein, Weiperath und Gutenthal eine gemeinsame Feuerwehr bilden. Seit April 2011 arbeiten die Aktiven der drei Orte testweise enger zusammen. Jetzt sollen Gespräche stattfinden, die die Fusion der drei Feuerwehren besiegelt. Grund ist auch hier das schwindende Personal, das für drei Standorte nicht ausreicht.
In Hunolstein waren im vergangenen Jahr neun Personen aktiv, in Weiperath sind es 16 und in Gutenthal elf Aktive gewesen. Lediglich rund ein Drittel der Feuerwehrleute ist im Notfall verfügbar, sagt Morbachs Wehrleiter Marco Knöppel.
Fusionen erhalten Gruppenstärke


Durch Fusionen werde die benötigte Gruppenstärke von neun Personen für einen Einsatz gesichert. Wehrleiter Knöppel: "Ich halte nicht viel davon, dass die Wederather Wehr aufgelöst werden muss. Musikvereine und Sportvereine haben mit dem gleichen Problem zu kämpfen. Aber wenn keiner mehr Fußball spielt, dann ist das nicht so tragisch, als wenn plötzlich keine Feuerwehr mehr da ist."Extra

In sieben Dörfern der Einheitsgemeinde Morbach sind Stützpunktwehren eingerichtet: Von Morbach, Hinzerath, Gonzerath, Hoxel, Merscheid, Haag und Hunolstein sind alle möglichen Brandherde in der Einheitsgemeinde innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit von acht Minuten zu erreichen. Insgesamt gibt es noch 250 aktive Wehrleute. Die Ausrüstung der Wederather Wehr kommt nach Morbach ins Gerätehaus und dient dort als Reserve. cst

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