Sperrung wegen Bauarbeiten Der Knackpunkt liegt in der Tiefe: Sanierung der Schottstraße in Traben-Trarbach soll zwei Jahre dauern

Traben-Trarbach · Die Schottstraße in Traben-Trarbach muss ausgebaut werden. Das geht nur mit einer Vollsperrung, die für die Anwohner weit reichende Konsequenzen hat. Im Januar soll es losgehen.

 Die Schottstraße mit Altbaubestand muss saniert werden.

Die Schottstraße mit Altbaubestand muss saniert werden.

Foto: Fritz-Peter Linden/TV/Fritz-Peter Linden

Ein Straßenausbau in einem engen Altstadtviertel ist immer eine kniffelige Angelegenheit. So auch in Traben-Trarbach, wo die Schottstraße ab Januar erneuert werden soll. „Der Knackpunkt lautert immer in der Tiefe“, sagt Winfried Schmitt vom zuständigen Landesbetrieb Mobilität in Trier. Bis zu vier Meter tief werde man  graben müssen, um teilweise über 100 Jahre alte Kanäle und Leitungen freizulegen und zu erneuern. Das sei oftmals Handarbeit und koste Zeit, viel Zeit.  Damit erklärte er bereits zu Beginn, der Vorstellung des Projekts am Mittwochabend in der Lorettahalle die Ursache für die lange Bauzeit, auf die sich die Anwohner gefasst machen müssen. Rund 150 Bürger  besuchten die Veranstaltung  und sprachen in der anschließenden Diskussion auch über ihre Ängste und Sorgen.

Das Projekt: Wie Schmitt erläuterte, ist der Ausbau der Schottstraße ein Gemeinschaftsprojekt vom Landesbetrieb Mobilität, den Verbandsgemeindwerken und der Stadt. Der LBM ist  für die Straße zuständig, die  Werken  für die Kanäle und Anschlüsse   und die Stadt Traben-Trarbach, muss die Erneuerung der Bürgersteige und Straßenbeleuchtung finanzieren. Zudem seien auch noch Westnetz, RWE und Telekom mit im Boot, die die Versorgungsleitungen erneuern. Dazu zählt auch Glasfaserkabel für die Versorgung mit schnellem Internet.

Die Fakten: Die Schottstraße ist ein Teil der Landesstraße L 190, auf der rund 2500 Autos am Tag fahren.  Die Länge des Abschnittes, der ausgebaut werden muss, beträgt 615 Meter mit einer Fahrbahnbreite von 3,50 bis 5,50 Meter. Die Kosten für das auf zwei Jahre terminierte Projekt betragen 2,7 Millionen Euro. Der Anliegeranteil wird, nach Schätzung der Stadt, bei etwa 20 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfäche liegen. Der Ausbau ist wegen der Enge nur unter Vollsperrung möglich und wird am Markt beginnend in vier Abschnitten stattfinden: Von Dezember 2018 bis April 2019, Mai 2019 bis Dezember 2019, Oktober 2019 bis April 2020 und April 2020 bis September 2020. „Ein Drittel der Zeit wird für den eigentlichen Straßenträger verwendet, zwei Drittel für die komplizierten Tiefbaumanahmen, die teilweise nur mit der Hand zu machen sind. Deshalb dauert es so lange. Die Häuser werden zeitweise nicht mit dem Auto erreichbar sein,“ erklärt Schmitt. Deshalb wurde am Moselufer ein Parkplatz gebaut, den die Anwohner der Schottstraße mit einem Berechitungsschein nutzen können. 82 Parkplätze stehen dort zur Verfügung.  Am 21. Januar sollen die Bauarbeiten beginnen.

Die Anwohner: Dass diese zwei Jahre für die Anwohner eine Belastung darstellen werden, wurde in der anschließenden Fragerunde offenkundig, als die Frage gestellt wurde, wie die Versorgung der älteren Menschen durch Pflegedienste und Ambulanzen sichergestellt werden könnte. Winfried Schmitt erklärte, dass dies im Einzelfall zu prüfen sei. „Wir versuchen, die Gehwege zu erhalten, aber man wird  nicht bis zur Haustür vorfahren können. Die Leute müssen ein paar Meter gehen.“   Das gelte auch für einen möglichen Feuerwehreinsatz, bei dem die Löschfahrzeuge soweit vorfahren müssten, wie es eben möglich ist.

Feuerwehr und Pflegedienst: Auf TV-Nachfrage erklärt Brigitte Bauer, Pflegedienstleiterin der für die Schottstraße zuständigen Diakonie, dass die Versorgung durch den Pflegedienst auch während der Bauarbeiten gewährleistet bleibe. Bauer: „Wir werden unsere Klienten weiter versorgen, egal, wie weit das ist. Das wird natürlich wegen der Zeitplanung schwierig für uns, deshalb hoffe ich auf geduldige Klienten. Es kann dann etwas länger dauern, bis die Pflegekräfte die Häuser zu Fuß erreichen.“

Andreas Wedertz, stellvertretender Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr, versichert auf TV-Nachfrage, dass die Wehr sich auf die Problematik in der Schottstraße eingestellt habe: „Wir haben unsere Planung so angepasst, dass bei einem Alarm auch die Irmenacher Kameraden Meldung erhalten und dann von oberhalb der Schottstraße einrücken, um die Traben-Trarbacher Wehr zu unterstützen. Wir haben unsere Ausrüstung auch darauf angepasst.“

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