Ausbildungssuche per Mausklick

Die Kreishandwerkerschaft Mehr will die Handwerksbetriebe bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden unterstützen. Dazu hat sie mit sieben Banken aus der Region die Lehrstellen-Plattform tooldu.de ins Leben gerufen. Zum Start der Internetseite sind bereits 150 Angebote online.

 Die Köpfe hinter dem Portal Tooldu: Der KH-Vorsitzende Raimund Licht (links), Geschäftsführer Dirk Kleis (rechts), Simone Assmann, Rudolf Schmitt (Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG, Vierter von links) und weitere Bankenvorstände. TV-Foto: Christa Weber

Die Köpfe hinter dem Portal Tooldu: Der KH-Vorsitzende Raimund Licht (links), Geschäftsführer Dirk Kleis (rechts), Simone Assmann, Rudolf Schmitt (Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG, Vierter von links) und weitere Bankenvorstände. TV-Foto: Christa Weber

Wittlich/Daun/Bitburg. Handwerksbetriebe haben immer häufiger Probleme, geeignete Bewerber für freie Lehrstellen zu finden. Der Grund: Die Zahl der Schulabgänger sinkt, gleichzeitig wird in den Handwerksberufen mehr Leistung gefordert. Um die regionalen Betriebe bei der Lehrlingssuche zu unterstützen, hat die Kreishandwerkerschaft (KH) Mehr die Praktika- und Lehrstellen-Plattform www.tooldu.de gestartet - eine Kooperation mit den sieben Volksbanken und Raiffeisenbanken in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und im Vulkaneifelkreis.

Die Internetseite ist eine Initiative des Bundesverbands der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und der Aktion Modernes Handwerk, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit im Handwerk kümmert. Als erste in Rheinland-Pfalz wird nun auch die Region Mosel-Eifel-Hunsrück auf dem Portal vertreten sein. Alle rund 1100 Mitgliedsbetriebe der KH Mehr können auf der Seite kostenlos über ihre freien Ausbildungsplätze informieren. "Wir bieten ein Sammelbecken von 150 wohnortnahen Lehrstellen", sagt Simone Assmann, die das Projekt für die KH Mehr betreut. Bewerbungsschluss für Angebote ab dem 1. August ist der 31. Mai.

Das "Herz" der Seite ist laut Assmann ein Bewerbungsmanager-Tool, das die Banken lizenzfrei zur Verfügung stellen. Darin können die Suchenden ihre eigene Homepage erstellen und per Link an die Betriebe verschicken. Wer sich lieber per Brief bewirbt, kann per Mausklick einen Lebenslauf für seine Unterlagen erstellen. Der Zugang zum Portal wird über einen Code gesteuert, den die Lehrstellenanwärter zum Einloggen auf der Seite benötigen. "So bewegen sich nur Jugendliche auf dem Portal, die es ernsthaft nutzen wollen", erläutert Assmann. Karten mit den Codes gibt es kostenlos in den Bankfilialen. Sie sollen auch an Lehrer verteilt werden, die das Portal im Unterricht vorstellen wollen.

Die Datenbank von tooldu.de wird regelmäßig aktualisiert. Die KH will zwei- bis dreimal im Jahr das Lehrstellenangebot der Betriebe abfragen. "Es sollen immer 80 bis 100 Angebote online sein", sagt Assmann. Das Internetportal ist Teil des Projekts "Mehr Ausbildung im Handwerk" (siehe Extra), mit dem die Kreishandwerkerschaft das Image des Handwerks verbessern will. Auch deshalb würden die Jugendlichen in "ihrem Kommunikationsmedium" angesprochen, erläutert Raimund Licht, Bäckermeister und KH-Vorsitzender, der seine Lehrstellen auch auf tooldu.de veröffentlicht. Derzeit gebe es ein "richtiges Wettrennen um die besten Bewerber". Die neue Plattform, hofft Licht, könne die Aufmerksamkeit der Schüler wieder stärker auf das Handwerk lenken. ExtraDie Kreishandwerkerschaft Mehr will sich verstärkt dem Nachwuchs widmen - im Rahmen des Projekts "Mehr Ausbildung im Handwerk", das von Land und EU gefördert wird. Die Lehrstellen-Plattform tooldu.de ist ein Bestandteil dieses Imageprojekts. Auf einer weiteren Internetseite ( www.myhandwerk.info) sollen Berufe, Karrierewege und Verdienstmöglichkeiten im Handwerk dargestellt werden. Offensiver als bisher will man die Prüfungsbesten der Innungen in der Öffentlichkeit präsentieren. Zudem sollen junge, erfolgreiche Handwerksmeister als Botschafter fungieren. Weiterer Kernpfeiler des Projekts ist die Kooperation mit den Realschulen plus. Speziell geschulte Meister sollen dort im Unterricht ihre Berufe vorstellen. Zusätzlich wird 2011 für den Marketingpreis Handwerk der beste Lehrmeister der Region gesucht. Angesprochen sind Betriebe, die besonders kreativ und innovativ um Nachwuchs werben. Bewerbungsschluss ist der 30. Oktober. (cweb)

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