"Ausdruck einer Kirchturmpolitik"

ZELL/TRABEN-TRARBACH. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zell, Karl Heinz Simon, hat sich bereits gegen Pläne ausgesprochen, den Schwerlastverkehr, der das Gebiet um Traben-Trarbach ansteuert, unter anderem über die B 421 (Zeller Berg) umzuleiten. Jetzt haben auch die Mitglieder des CDU-Stadtverbandes Stellung bezogen und eine Resolution einstimmig beschlossen.

Der CDU-Stadtverband Zell wendet sich in dieser Resolution gegen Bestrebungen und Vorschläge, den LKW-Verkehr, der das Gebiet um Traben-Trarbach an- und absteuert, großräumig über den Hunsrück und so über die B 421 mit Durchfahrt in Zell umzuleiten. Diese Bestrebungen seien nicht durchdacht und führten zu keiner langfristigen Lösung; lediglich Traben-Trarbach würde einseitig bevorzugt. In der Resolution heißt es unter anderem: "Die B 421 im Bereich "Zeller Berg" ist bereits eine Gefällgefahrenstrecke. Eine weitere Zunahme des LKW-Verkehrs würde eine weitere deutliche Gefährdung bedeuten. Durch eine Verlagerung würden die Unfälle weiter zunehmen.Probleme nicht auf andere "abdrücken"

Der aus dem und in den Hunsrück fahrende LKW-Verkehr würde dann über die B 421 "Zeller Berg" umgeleitet und viele weitere Moselorte tangieren. Unzuträglich würde dann die Situation in der Vorstadt Notenau, wo bereits jetzt ein Übermaß an LKW-Verkehr vorherrscht und die Anwohner gefährdet sind. Dem Tourismus würde dies auf der Achse Zell bis Traben-Trarbach nachhaltig schaden." In der Resolution heißt es weiter, dass es nicht sein könne, dass einzelne Kommunen versuchten, ihre Probleme auf andere Kommunen "abzudrücken". So sei in vielen Kommunalwahlkämpfen in Traben-Trarbach wiederholt eine Lösung des LKW-Problems durch die kandidierenden Kommunalpolitiker versprochen worden. "Dies darf jedoch nicht auf Kosten von Kommunen gehen, die nun überhaupt nichts mit der Problematik von Traben-Trarbach zu tun haben. Traben-Trarbach soll lieber seine Hausaufgaben machen", heißt es in der Resolution. Bemerkenswert ist aus Sicht des CDU-Stadtverbandes Zell, dass erst kürzlich die Brücke in Traben-Trarbach mit erheblichen Landeszuschüssen komplett saniert wurde, wohl auch wegen des dort vorherrschenden LKW-Verkehrs. "Wozu wurden dann diese Mittel einge-setzt, um jetzt den LKW-Verkehr über Zell leiten zu wollen?", fragt die CDU. Eine Umleitung würde darüber hinaus einen mehrere Kilometer langen Umweg bedeuten, welcher aus ökologischer Sicht (zusätzlicher Spritverbrauch und Abgase) nicht vertretbar sei. Der CDU-Stadtverband Zell äußert zwar Verständnis für das in Traben-Trarbach vorherrschende Problem. "Dieses aber einseitig auf andere Kommunen verlagern zu wollen ist Ausdruck einer Kirchturmpolitik wie man glaubte, dass es sie nicht mehr gibt." Der CDU-Stadtverband Zell fordert daher alle zuständigen Gremien dazu auf, "dem Ansinnen von Traben-Trarbach eine klare Absage zu erteilen". Ferner hat der Verband angekündigt, ab dem 1. September in Zell eine Unterschriftenaktion zu starten. Neben dem gezielten Ansprechen aller Bürger will die CDU Unterschriftenlisten in den Zeller-Geschäften auslegen.

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