Ausgesprochen liebenswert

Wittlich · Alle Erwartungen übertroffen - so lässt sich der Auftritt der Schauspielerin Anna Krämer im Haus der Jugend im Rahmen der Wittlicher Kulturtage zusammenfassen. Die gebürtige Klausenerin begeistert ihr Wittlicher Publikum auf der ganzen Linie.

 Sie begeistert als Lola Blau, als Rabbi oder auch als Frau Schmidt, und in Wittlich ganz besonders als Anna Krämer. TV-Foto: Rosemarie Schmitt

Sie begeistert als Lola Blau, als Rabbi oder auch als Frau Schmidt, und in Wittlich ganz besonders als Anna Krämer. TV-Foto: Rosemarie Schmitt

Wittlich. Die Unruhe und die Spannung darauf, was wohl die ehemalige Schülerin des Cusanus-Gymnasiums so zu bieten hat, ist deutlich spür- und hörbar. Die Frage steht im Raum: Kann denn jemand von "hier aus der Gegend" ein richtiger Star sein?
Das Licht im Saal geht aus, das Publikum ist mucksmäuschenstill, Anna Krämer und Joe Völker, ihr Begleiter am Klavier, betreten die Bühne.
Urkomisches Talent


Man hätte für die kommenden drei Stunden ohne Licht sitzen können, Anna Krämers unglaubliche Ausstrahlung hätte ausgereicht. Als Lola Blau beweist sie nicht nur außergewöhnliche Musikalität, sie hat eine wunderbare und vielseitige Stimme, sondern auch ihr urkomisches Talent. Hinreißend naiv, dabei keineswegs dümmlich und ausgesprochen liebenswert stellt sie Georg Kreislers Lola Blau dar, trotz der ein oder anderen Derbheit des Drehbuches.
Ob als Dame von Beruf, als Rabbi, als prüde Amerikanerin, als urdeutsche Frau Schmidt oder als liebende Lola - Anna Krämer überzeugt schauspielerisch und gesanglich auf der ganzen Linie.
Jede Menge Sekt statt Selters


Als sie singt: "Im Theater ist was los, ich weiß nicht, wie man einen anderen Beruf haben kann!", glaubte ihr dies auch die letzte noch zweifelnde Seele im Haus der Jugend, das im Übrigen eine hervorragende Wahl als Ort für diese Veranstaltung ist, denn es bietet eine perfekte "Kabarett-Atmosphäre". Lola Blau ist einfach zauberhaft und das Wittlicher Publikum mächtig stolz auf "seine" Anna Krämer.
Und so bot sich im Rahmen der Wittlicher Kulturtage eine perfekte Veranstaltung, zu der die Stadtbücherei in das Haus der Jugend eingeladen hatte. Wobei die Jugend an diesem Abend den reiferen Semestern das Haus überließ und dafür sorgte, dass diese sich rundum wohlfühlten. So gab es in der Pause jede Menge Sekt statt Selters wie zuvor auf der Bühne, denn was Anna Krämer bot, war in der Tat prickelnder Sekt statt Selters. romi

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