Authentisch anmutend

VELDENZ. Für den erst im Herbst angelaufenen Historienfilm "Luther" bot die Evangelische Kirche Veldenz eine optimale und vor allem beeindruckende Kulisse. Es kamen Besucher aller Altersklassen.

Es ist schon etwas Besonderes, einen beeindruckend inszenierten Historienfilm in einem Kino zu sehen. Diesen jedoch inmitten eines authentisch anmutenden Schauplatzes erleben zu können, übertrifft das Kino-Erlebnis bei weitem, wie sich die Besucher der Evangelischen Kirche Veldenz überzeugen konnten. Rund 160 Kinoliebhaber und geschichtlich Interessierte aller Altersklassen folgten der Einladung des Evangelischen Kirchenkreises Trier zu "Kino in der Kirche". Auf dem Programm stand "Luther". Ein Film von Regisseur Eric Till über das Leben des deutschen Reformators (1483 bis 1546), der in den Jahren 1522 bis 34 die Bibel ins Deutsche übersetzte. Inszeniert mit Szenen, die unter die Haut gehen, wie vom Bauernkrieg oder entscheidenden Sätzen Martin Luthers, wie "Ich kann und ich werde nicht widerrufen". Der Film kam im Herbst 2003 in die Kinos. Die Darsteller: Joseph Fiennes als Luther, Peter Ustinov (Friedrich der Weise), Alfred Molina (Ablasshändler Tetzel), Bruno Ganz, Uwe Ochsenknecht und Mathieu Carriere. "Ich finde den Film sehr gut, glaube aber schon, dass die Atmosphäre etwas ausgemacht hat", fasste Martina Eisel ihre Eindrücke zusammen. Im Kino wäre das Erlebnis ein anderes gewesen, war sich die Veldenzerin sicher, der auffiel, dass bei "Kino in der Kirche" alle Generationen vertreten waren."Das war cool"

Beeindruckt verließ auch Elfriede Platz-Haas den "Kinosaal". "Es hat mir sehr gut gefallen", gestand die Gornhausenerin. "Allein der Werdegang, wie sich das Ganze abgespielt hat." Erschreckt haben sie dagegen die vielen Toten, die es im Bauernkrieg von 1524/25 gegeben hatte. Auch Peter Gretscher, ebenfalls aus Gornhausen, hat der Abend im "Kino Kirche" gefallen. "Das war schon gelungen, das muss man sagen", gab er unumwunden zu. "Einen Wildwest- oder Liebesfilm hätte man aber nicht so gern gesehen." Pfarrer Georg Singer konnte es sich nicht verkneifen, den Beginn des Films humorvoll anzukündigen. "Jetzt kommt der Werbeblock", vermeldete er schelmisch und wies auf den nächsten Gottesdienst hin in der Hoffnung, dass dann die Kirche ebenso gefüllt sein möge. Das abendliche Kinoerlebnis direkt vor der Haustür war auch für die Jugend ein Erlebnis. "Das war cool, gut verfilmt", räumte Nina Werner, eine der Katechumenen, die bei der Organisation des Abends geholfen hatten, ein. Das sahen die Jungs nicht anders. "Fand ich gut", meinte Tobias Fritzen. Und Carl Debus stellte fest: "Das war klasse, spannend und gut erzählt." Es sei auch mal was Neues gewesen, Kino in der Kirche - und mit fünf Euro noch dazu günstig - erleben zu können, meinte Fritz Thielges. Auf die Frage, welchen Film sie außerdem noch in der Kirche sehen würden, verkniff sich Patrick Heith den scherzhaften Wunsch nach "Action" nicht. Das präzisierte Simon Follmann jedoch ernsthaft: "Etwas, das eher zur Kirche passen würde." Zum Beispiel der Jesus-Film, schlug Verena Ochs vor. Eine Anregung, die Günther Sperlich, Inhaber von "Cinema Sperlich - Kino on Tour" aus Hoppstädten-Weiersbach, vielleicht aufgreifen wird.

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