Autos mit Charakter und Vergangenheit

Das Young- und Oldtimertreffen des Motor-Touristik-Clubs Erbes kopf (MSC) ist zum Markenzeichen geworden. Die Mitglieder eint die Liebe zu altem Blech und kernigen Motoren. Die sechste Auflage der Schau hat an drei Tagen rund 1000 Schaulustige angezogen.

 Skurril: Willi Wanken (links) aus Leiwen zeigt seinen Diesel- Zwerg. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Skurril: Willi Wanken (links) aus Leiwen zeigt seinen Diesel- Zwerg. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Thalfang. "Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe", soll Rallye-Legende Walter Röhrl einmal gesagt haben. Wohl deshalb heißt es Autoliebhaber, wenn sich Menschen mit Hingabe um ihren fahrbaren Untersatz kümmern.
200 Menschen haben sich zum sechsten Young- und Oldtimertreffen in Thalfang getroffen. "Das waren schon mal 100 mehr", bedauerte Veranstaltungsleiter Sascha Klein vom Motor-Touristik-Club (MSC). Dennoch zählte der Club über drei Tage hinweg rund 1000 Besucher. Heinz Mettler aus Gusterath kam mit seinem Dodge Brothers aus dem Jahr 1926. Der Sammler bevorzugt amerikanische Modelle: "Ich staune immer wieder, welche Ideen Autobauer schon damals umsetzten." Als Beispiel nennt er die Stoßstange seines Veteranen, die nach einem leichten Aufprall wieder die ursprüngliche Form annimmt. "Wenn der Achtzylinder blubbert, tut das auch mein Herz." Gut 10 000 Dollar hat er vor sieben Jahren für das gute Stück in Arizona hingeblättert. Rund 2000 Euro haben ihn die neuen, handgeschmiedeten Kolben für den Motor gekostet. Fast 8000 Euro stecken in der Restaurierung. Nicht nur Autos, sondern auch Motorräder, Mopeds und skurril anmutende Vehikel waren zu sehen. So etwa der Diesel-Zwerg von Willi Wanken aus Leiwen. Das traktorähnliche Gefährt ist ein Geräteträger und für Kleinbauern konstruiert worden. Jedes der Fahrzeuge hat seine Geschichte und Geschichten. Seine berufliche Entwicklung hängt bei Rolf Klöckner (57) aus dem saarländischen Niederwürzbach mit alten Autos zusammen: "Ich habe meinen Beruf als Automechaniker mit vielen dieser Fahrzeuge gelernt." Damals hätten noch Hammer und Schraubenzieher für die Reparatur gereicht. Doch heute seien die Autos fahrbare Computer. Doris Berens (52) aus Pellingen findet: "Alte Autos sind Kult und die Karossen Kunstwerke."
Da würden Erinnerungen wach. Zum Gedenken, dass der Mensch mit Respekt, Rücksicht und Bedacht mit der Technik umgehen und am Verkehr teilnehmen soll, segnete Pastor Christian Struwe Autos und Fahrer. doth

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