Azubis lieben Metzgerhandwerk

BERNKASTEL-KUES. (red) Überregulierungen und Bürokratieabbau waren die zentralen Themen der Jahreshauptversammlung der Fleischer-Innung Bernkastel-Wittlich.

 Die heimischen Metzger-Fachbetriebe bieten hohe Qualität.Foto: TV -Archiv

Die heimischen Metzger-Fachbetriebe bieten hohe Qualität.Foto: TV -Archiv

Wenig Positives berichtete Obermeister Horst Bösen zu den Rahmenbedingungen im Fleischerhandwerk: Der Umsatz in den Fleischerfachgeschäften habe sich im vergangenen Jahr um acht Prozent verringert. Gleichzeitig seien Aufwand und Kosten immens gestiegen. Zurückzuführen sei dies auf die Vielzahl neuer Verordnungen nach der BSE-Krise. Auch entstünde wegen "einer völlig unsinnigen Bürokratie ein 'Rindfleisch-Wegwerfzwang' von nahezu 30 Prozent". Um Insolvenzen vorzubeugen, forderte Bösen seine Kollegen auf, Kostenmanagement zu betreiben - zum Beispiel bei der Ökosteuerrückerstattung und möglichen Rabatten bei den Berufsgenossenschaften. In der Diskussion um längere Ladenöffnungszeiten sah Bösen einen Vorteil für Lebensmitteldiscounter. Jeder Verbraucher müsse sich die Frage stellen, wie es möglich sein könne, dass Hackfleisch - nachdem in der gesamten Lieferantenkette bereits verdient wurde - für 1,79 Euro pro Kilo in den Discountern verkauft werde. Lehrlingswart Klaus Gauer berichtete von den durchweg ordentlichen Ergebnissen der Prüfungen im Sommer 2002. Dass in diesem Jahr "eine Rekordzahl" von 14 Verkäuferinnen und sieben Fleischern ihre Ausbildung begonnen habe, zeige, wie interessant und attraktiv diese Berufe seien. Geschäftsführer Peter Karst stellte die Jahresrechnung 2002 vor. Der Kassenprüfungs-Bericht schloss ohne Beanstandung. Vorstand und Geschäftsführung wurden bei Enthaltung des Vorstandes einstimmig entlastet. Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde der Haushaltsplan 2003. Landesinnungsmeister Günter Schütz machte deutlich, dass durch das Engagement des Berufsstandes "ein noch schlimmerer Auswuchs an Verordnungen" verhindert werden konnte. Die Innungsmitgliedschaft zahle sich durch die Aktivitäten von Innung und Verband für jeden Betrieb aus. Dr. Wiedner vom Veterinäramt der Kreisverwaltung bestätigte, dass das Fleischerhandwerk mit einer Vielzahl von Verordnungen zu tun habe. Wiedner berichtete auch von einer positiven Entwicklung: Im Landkreis Bernkastel-Wittlich sei zurzeit nur ein Fall der Wildschweinepest bekannt. Die silberne Ehrennadel des Landesfachverbands wurde verliehen an Astrid Schimper, Oswald Orthmann (beide Mülheim), Peter Flesch (Bernkastel-Wehlen) und Karl-Josef Pütz (Osann-Monzel).

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