B 50: Ab Dezember rollt der Verkehr vierspurig

Morbach/Lautzenhausen · Freie Fahrt auf der B 50: Bereits im Dezember sollen die Bauarbeiten auf der wichtigen Verkehrsader abgeschlossen sein. Wer also von Morbach aus in Richtung Mainz will, ist bald wieder schneller unterwegs.

Morbach/Lautzenhausen. Früher als erwartet wird die vierspurig ausgebaute B 50 für den Verkehr komplett freigegeben. Bereits Anfang Dezember heißt es für viele Autofahrer: volle Fahrt voraus. Denn auf der gut 30 Kilometer langen Schnellstraße von Rheinböllen zum Flughafen Hahn ist durchgehend Tempo 120 erlaubt.
Hintergrund: Mit dem bevorstehenden Lückenschluss durch den Bau des Hochmoselübergangs bei Zeltingen wird die B 50 als Teil einer europäischen Ost-West-Achse das Rhein-Main-Gebiet mit den Niederlanden und Belgien verbinden. Davon soll auch der strukturschwache Hunsrück langfristig profitieren. Denn ein gutes Straßennetz macht die Region auch für Unternehmen attraktiver. Und das schafft wiederum neue Arbeitsplätze. Obendrein verbessert die B 50 auch die Verkehrsanbindung zum Flughafen Hahn.
Den Startschuss für das Mammutprojekt gab im Februar 2001 der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage (FDP). Jetzt, zehn Jahre später, stehen die Bauarbeiten entlang der B 50 kurz vor dem Abschluss. "Wir sind sehr gut im Zeitplan", zeigt sich Norbert Olk, der Leiter des Landesbetriebes Mobilität (LBM) Bad Kreuznach, zuversichtlich und betont: "Wir sind stolz. Wir haben den Ausbau von A bis Z geplant und das Projekt innerhalb so kurzer Zeit realisiert."
Sorgenkind Kauerbachtalbrücke


Gleichwohl nennt er sein Sorgenkind beim Namen: die große Kauerbachtalbrücke bei Unzenberg. Es ist unklar, ob die Arbeiten an diesem Bauwerk rechtzeitig fertig werden. Die Fahrbahnübergänge an den Brückenenden werden momentan erneuert und sollen eigentlich bis Mitte November fertiggestellt werden. Derzeit gibt es offenbar Lieferengpässe beim Material, wie Olk durchblicken lässt. Demgegenüber lief es bei den übrigen 28 Brücken, die zwischen Rheinböllen und dem Flughafen Hahn stehen, bis dato weitestgehend reibungslos.

21 Brücken verbreitert


21 Brücken mussten verbreitert werden. Vier wurden abgerissen, zwei von ihnen wieder aufgebaut. Daneben wurden vier weitere Bauwerke, darunter die Kauerbachtalbrücke, die Simmerbachbrücke und die Reichenbachtalbrücke, neu errichtet, wie Jürgen Baum, der Leiter des LBM-Baubüros Hunsrück, erklärt. In den kommenden Wochen stehen entlang der B 50 nur noch Restarbeiten an. Es müssen Schutzplanken montiert und Fahrbahnmarkierungen aufgetragen werden. Außerdem sind noch weitere Wildschutzzäune und Lärmschutzwälle zu errichten.
Die Kosten für den Ausbau der Bundesstraße belaufen sich schätzungsweise auf insgesamt 85 Millionen Euro - ursprünglich war man von rund 103 Millionen Euro ausgegangen. Allein eine Million Euro konnte gespart werden, weil Strommasten entlang der Straße bei Nieder Kostenz nicht versetzt werden mussten. Dank einer großen Stützmauer dürfen der nächstgelegene Mast und die umliegenden an gewohnter Stelle nahe der Schnellstraße bleiben - eine geschickte Lösung.
Und damit geht in wenigen Wochen eines der größten rheinland-pfälzischen Straßenbauprojekte zu Ende. eck
Extra

Der Ausbau der B 50 ist in drei Planungsabschnitte unterteilt 1. Flughafen Hahn-Nieder Kostenz: Der 6,7 Kilometer lange Streckenabschnitt vom Flughafen Hahn bis zur Anschlussstelle Nieder Kostenz ist seit Ende 2008 fertig. Im Sommer 2009 wurde in diesem Bereich die Asphaltschicht der südlichen Fahrbahn noch einmal verstärkt, um das prognostizierte Verkehrsaufkommen auffangen zu können.2. Nieder Kostenz-Kauerhof: Der 7,5 Kilometer lange Abschnitt von der Anschlussstelle Nieder Kostenz bis zur Anschlussstelle Kauerhof ist seit Mitte 2009 im Bau. Bis Anfang Dezember soll er fertiggestellt sein. Dazu gehört auch die Kauerbachtalbrücke. 3. Kauerhof-Simmern Mitte: In dem rund 6,5 Kilometer langen Abschnitt ist das zwei Kilometer lange Teilstück bei Simmern bereits seit Mitte 2008 fertig. Seitdem fließt der Verkehr auf vier Spuren. Das vier Kilometer lange Teilstück von der Anschlussstelle Kauerhof bis Simmern ist seit April 2010 fertig und kann ebenfalls auf vier Spuren befahren werden. eck

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