B 50-Ausbau macht Fortschritte

Seit Monatsanfang wird mit dem Ende der Betriebsferien der Baufirmen auf den Baustellen an der B 50 zwischen Simmern und Flughafen Hahn wieder mit Hochdruck gearbeitet. "Es läuft sehr gut, wir sind voll im Zeitplan", fasst Jürgen Baum, Leiter des zuständigen Baubüros des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Simmern, den aktuellen Stand im Bauzeitplan kurz zusammen.

Hunsrück. Die Autofahrer erleben die Fortschritte beim autobahnähnlichen vierstreifigen Ausbau der B 50 beinahe täglich mit. Vor allem dann, wenn auf dem 21 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Simmern und Flughafen Hahn der Verkehrsfluss wieder einmal neu geleitet werden muss.Beim Sonnenhof in Simmern nutzen Autos und Lkw bereits seit einiger Zeit die neuen Fahrstreifen, während auf den Parallelstreifen gearbeitet wird. Bei Büchenbeuren müssen sich Fahrer gut konzentrieren, um in einem neuen Behelfskreisel die richtige Abfahrt nicht zu verpassen. Links und rechts der Fahrzeugkarawanen verrichten Bauarbeiter und Ingenieure ihre Arbeit. Zwei der drei Planungsabschnitte (1 und 3), in die die Mammut-Baustelle unterteilt ist, sind seit Monaten in Arbeit. Im Bauabschnitt 3c - vom Sonnenhof in Simmern bis zur Ausfahrt Simmern West - sind die Fortschritte deutlich zu erkennen. Die Bauwerke - die Überführung eines Wirtschaftswegs nach Riesweiler, die Reichenbachbrücke beim Freibad und die Überführung über die L 108 nach Holzbach sind fertig. Klippe umschifft Der milde Winter hat den Baufirmen in die Hände gespielt. Allerdings hatten die Verantwortlichen des LBM auch unvorhersehbare Klippen zu umschiffen. So meldete die mit der Reichenbachbrücke beauftragte Firma in der Bauphase Insolvenz an. Glück im Unglück: Man fand rasch ein Nachfolge-Unternehmen, das die ausstehenden Arbeiten übernahm ohne dass allzu große Verzögerungen entstanden.Bauzeit noch etwa ein Jahr

Auf den Betrachter macht der Bauabschnitt schon einen ziemlich fertigen Eindruck. Dennoch wird es voraussichtlich noch ein knappes Jahr dauern, bis zwischen Simmern und Ohlweiler der Verkehr auf vier Spuren rollt. Der Lärmschutz muss noch komplett installiert werden, und die Teerdecke wird auf den alten Fahrstreifen erneuert. Viel Zeit wird auch die Sanierung der alten Reichenbach-Brücke am Freibad kosten. Mit jedem zu Ende gebrachten Bauabschnitt wächst jedoch der Komfort für die Autofahrer. Die betreffenden Strecken werden nach der Fertigstellung für den Verkehr freigegeben. Der derzeitige Stand: 2008 soll Abschnitt 3c beendet sein, 2009 der Abschnitt 3b (Simmern-West bis Ohlweiler), 2010 dann Abschnitt 3a (Ohlweiler bis Kauerhof bei Unzenberg). In diesem Monat wird der Bau der Simmerbachbrücke im Bauabschnitt 3b zwischen Simmern-West und Ohlweiler vorangetrieben. Erste Vorbereitungen laufen seit einiger Zeit, die Unterführung zur Simmerner Klärschlamm-Vererdungsanlage ist im Bau. Viel Schweiß und Geld erfordern die Brückenbauten bei Ohlweiler für die zusätzlichen beiden Fahrspuren sowie der Neubau der Überführung der K 3 nach Schönborn und ins Kauerbachtal. Die bestehende Brücke wird später abgerissen. Die Zufahrt von Ohlweiler auf die B 50 wurde wegen des Baus der Überführung inzwischen gesperrt. Während die Aufträge für die Brückenbauten vergeben sind, wird die Submission der Straßenbauarbeiten in den Abschnitten 3a und 3b Ende September erfolgen. Erste Fertigstellung Viel Erde wurde in den vergangenen Monaten zwischen den Anschlussstellen Büchenbeuren und Niederkostenz im Planungsabschnitt 1 bewegt. Begonnen wurde im Bauabschnitt 1a zwischen Büchenbeuren und der Ausfahrt Sohren. Hier sind die Brücken fast vollendet, die Erdarbeiten sind in diesem Bereich so gut wie abgeschlossen. Ende des Jahres soll dieses 3,3 Kilometer lange Straßenstück als erstes im gesamten Ausbau-Programm fertig sein. Seit knapp zwei Wochen buddeln und bauen die in Arbeitsgemeinschaft beauftragten Firmen Thomas und Faber im nächsten - vier Kilometer langen - Abschnitt zwischen Sohren und Niedersohren. Da hier dem vierstreifigen Ausbau nur eine größere Brücke im Weg steht - die Überführung bei Niedersohren - stellt dieser Bereich Planer und Baufirmen vor keine größeren Herausforderungen. Der alte Übergang bei Niedersohren wird dabei lediglich verbreitert. Die Submission für diesen Auftrag ist gerade abgelaufen. Etwa Mitte nächsten Jahres soll nach dem Bauzeitplan auch hier der Verkehr vierstreifig rollen. Unterschiede zwischen den alten und neuen Fahrstreifen werden dem Auto- und Lkw-Fahrer übrigens kaum mehr auffallen, wenn spätestens 2011 zwischen Simmern und Flughafen Hahn das Band für die Freigabe der neuen B 50 durchschnitten wird. Die "alten" Fahrbahndecken werden alle erneuert. Und zwar in der höchsten Bauklasse SV für Schwerverkehr, wie LBM-Büroleiter Jürgen Baum erläutert. 70 Zentimeter ist die für die höchste Belastung ausgerichtete Fahrbahndecke dann dick. Über 35 Zentimetern Schotter als frostsicherer Basis wird eine 35 Zentimeter dicke Teerschicht aufgebracht.

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