Backpfeifen für einige Kandidaten

BERNKASTEL-KUES/GONZERATH. (urs) Es gab zwar nur einen verbalen Schlagabtausch bei den Vorstandswahlen des VDK-Kreisverbands Bernkastel-Zell. Dennoch ging es für einige nicht ohne Blessuren ab.

Der Sozialverband VDK, Kreisverband Bernkastel-Zell, hat gewählt. Das Votum der Delegierten war deutlich. Während es für manchen Kandidaten eine Backpfeife gab, konnten sich andere durchsetzen. Die bisherige Vorsitzende Annemarie Staudt, seit 36 Jahren für den VDK aktiv, schnitt weniger glänzend ab. Zwar bleibt die 73-Jährige im Amt, sie erhielt aber nur 30 von 73 Stimmen - gefolgt von Wolfgang Tilsner, Veldenz, (28 Stimmen) und Hans-Erich Winter, Wolzburg (15). Der Wahl voraus gegangen war eine heftige Schmutz-Debatte. So wurden hinter verschlossener Tür gegen einen der Kandidaten Vorwürfe verlesen, die ihn als Fall für die Anklagebank verunglimpften - eine "Kandidaten-Diskussion", die etliche im Saal störte. Sie verlangten, dem "Angeklagten" Hans-Erich Winter eine Stellungnahme zu ermöglichen. Winter verließ als Sieger den Saal und setzte sich obendrein gegen seinen "Ankläger" durch, den bisherigen Kreiskassenwart Ernst-Paul Weiler. Mit 38 zu 26 Stimmen bugsierte Winter Weiler aus dem Vorstand. Im Verlauf der Debatte hatte sich Ex-Kassenwart Edgar Klein zu Wort gemeldet. Er sei in die Vorgänge mit eingebunden gewesen, die hier falsch dargestellt worden seien. Kritik übte er auch daran, dass in drei Jahren fünf Kreisverbandsvorsitzende sowie mehrere Geschäftsführer "verschlissen" worden seien. "Ein Herr Staudt hat den Kreisverband aufgebaut, und Staudt macht ihn kaputt", bedauerte er in Richtung der Vorsitzenden, die ihrem verstorbenen Mann Willi nachgefolgt war. Schon beim Thema "Entlastung des Vorstands" hatte es gehörig rumort. Letztlich wurde die Entlastung mit den Stimmen des zu diesem Zeitpunkt noch amtierenden Vorstands gewährt. Und zwar laut Wahlleiter Andreas Peifer mehrheitlich. Allerdings machte der VDK-Landesvorsitzende keine Angaben über die Zahl der per Stimmkarte abgegebenen Ja- und Nein-Stimmen. Die Debatte vorab hatte sich in erster Linie um fehlende Belege und mangelnde Einsichtnahme gedreht. Aber auch um die Frage, warum der Kreis-Geschäftsführer keine Einsicht in Zahlen des Kreisverbands habe, was mit der Zuständigkeit des Kassenprüfers beantwortet wurde. Auf die Entlastung folgte Peifers Kritik. Da er einen offenen Umgang mit Kandidaten pflege, sehe er in einer ihm vorab "zugespielten" Liste eine "Verletzung der verbandspolitischen Hygiene". Und wenn ein Kreis-Geschäftsführer "Kandidatenbestimmung" gegen den bestehenden Vorstand betreibe, halte er dies für eine "Verletzung der demokratischen Grundstrukturen".

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