Baden in der Mosel: ein riskantes Vergnügen

Badende in der Mosel: Das ist seit Jahren kein ungewohntes Bild. Der Fluss ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich sauberer geworden. Doch in der Mosel zu schwimmen, ist nicht ungefährlich.

 Nicht zu empfehlen: Baden in der Mosel. Foto: Peter Scherer

Nicht zu empfehlen: Baden in der Mosel. Foto: Peter Scherer

Bernkastel-Kues/Trier. Grundsätzlich ist das Baden in der Mosel erlaubt, doch wer den Sprung in den Fluss wagt, geht kein geringes Risiko ein. Darauf weist der Leiter der Wasserschutzpolizei Bernkastel, Achim Bartholome, hin. So ist es verboten 100 Meter oberhalb und 50 Meter unterhalb von Häfen, Schiffsliegestellen, Werften oder Fähren zu baden. Und an den Schleusen beträgt die einzuhaltende Verbotszone gar 300 Meter.

Lebensgefährlich wird's, wenn Leichtsinnige versuchen, fahrende Schiffe anzuschwimmen. Der Schwimmer kann durch die starke Sogwirkung der Maschine erfasst werden und unter das Schiff in die Schraube gezogen werden. Außerdem vergessen viele, dass die Mosel über viele Strudel verfügt, die auch geübte Schwimmer an ihre Leistungsgrenze bringen können. Tödliche Unfälle sind auch an der Mosel keine Seltenheit. So sind allein im Bereich Cochem in den vergangenen fünf Jahren drei Menschen in der Mosel ertrunken. Bei zwei Unfällen war Alkohol im Spiel.

Der Schiffsverkehr ist das eine Risiko, die Belastung der Mosel mit Verunreinigungen das andere. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord rät daher vom Baden in der Mosel ab. In den vergangenen Jahren habe sich die Qualität der Flüsse zwar ständig weiter verbessert, aber trotzdem sei Baden in Fließgewässern nicht ganz ohne Risiko. Insbesondere aus hygienischer Sicht sei dies nicht immer unbedenklich.

"Aus hygienischer Sicht nicht unbedenklich"



Auch wenn modernste Kläranlagen hervorragende Arbeit leisteten, könnten nicht alle Verunreinigungen in ausreichendem Maße zurückhalten werden, so die Behörde.

Die derzeit hohen Wassertemperaturen bei gleichzeitig sinkenden Abflüssen der Fließgewässer bildeten ideale Vor aussetzungen für die Vermehrung von Mikroorganismen wie Keime oder Salmonellen. Auch wenn man beim Baden versuche, das Schlucken von Wasser zu vermeiden, gelinge dies nicht immer ganz. Und genau da liege das Risiko der Übertragung von Infektionskrankheiten.

Die Gesundheitsämter der Moselkreise, wie Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg, überprüfen regelmäßig nur Badegewässer, in denen "mit einer großen Zahl von Badenden gerechnet wird". Das gilt nicht für die Mosel. Sie ist offiziell kein Badegewässer. Wer in der Mosel bade, müsse sich im Klaren sein, dass der Fluss nicht abwasserfrei und daher in hygienischer Sicht nicht in jedem Fall unbedenklich sei. Die Aufnahme von Wasser sei tunlichst zu vermeiden.

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