Infrastruktur Bahntrasse im Hunsrück soll nicht länger ruhen

Morbach · Gleich drei Fraktionen im Morbacher Gemeinderat fordern, die Hunsrückquerbahn in Wert zu setzen.

 Der Gemeinderat Morbach will, dass auf der derzeit still liegenden Hunsrückquerbahn etwas passiert.

Der Gemeinderat Morbach will, dass auf der derzeit still liegenden Hunsrückquerbahn etwas passiert.

Foto: Christoph Strouvelle

Was passiert mit der Trasse der Hunsrückquerbahn? Seit Jahren ist dort kein Bahnverkehr mehr erfolgt. Zu lange schon dauert die Ungewissheit für die CDU, FWM und FDP in Morbach. In einer gemeinsamen Resolution sprechen sie sich in der jüngsten Sitzung des Morbacher Gemeinderats dafür aus, die Strecke wieder in Wert zu setzen. Achim Zender von der FWM liest den gemeinsam gestellten Antrag vor: In dem wird die Geschichte der Bahnstrecke kurz aufgezeigt und die über Jahr entstandenen Ideen zur Draisinennutzung sowie für Ausflugs- und Güterverkehr erläutert. Bereits seit mindestens zwei Legislaturperioden stehe das Projekt Hunsrückquerbahn im Koalitionsvertag der Landesregierung, „aber leider nur auf dem Papier“, sagt Zender. Die drei Parteien schmerze es, dass diese landschaftlich reizvolle Bahnstrecke seitens der Verantwortlichen des Landes „offensichtlich unbeachtet“ bleibe. Sie wollen nicht, dass die Hunsrück­querbahn auf dem „landespolitischen Abschiebebahnhof“ bleibt. Der Bürgermeister solle daher mit anderen betroffenen Kommunalvertretern Kontakt aufnehmen, um ein weiteres Vorgehen zur Inwertsetzung der Hunsrückquerbahn abzustimmen. „Für mich ist die Resolution Wahlkampfgetöse“, sagt Uwe Andretta von Bündnis 90/Die Grünen mit Blick auf die Landtagswahl im März 2021. Im Kommunalwahlkampf 2019 hätten sich FDP und FWM noch dafür eingesetzt, dass die Bahnlinie zum Radweg umgebaut wird. Zudem zeige die Resolution, dass die Antragsteller keine Ahnung vom Geschehen in Mainz hätten. Dort werde sich intensiv um die Reaktivierung der Bahn gekümmert. Das dickste Argument für die Strecke sei der Nationalpark Hunsrück-Hochwald.