Balanceakt im Hunsrückhaus geglückt

Erbeskopf · Ein Jahr lang war Daniel Thiel Interimschef im Hunsrückhaus am Erbeskopf. Nun kann er sich wieder ganz dem Tourismus widmen. Denn Almuth Brandstetter ist aus dem Erziehungsurlaub zurück. Seine Handschrift hat der Touristiker dennoch hinterlassen.

 Die Zusammenarbeit klappt – nicht nur auf der Balancierscheibe des Sinneserfahrungswegs am Hunsrückhaus: Ein Jahr lang hat Daniel Thiel die Geschäfte der Umweltbildungsstätte geführt. Nun hat Almuth Brandstetter die Leitung wieder übernommen. Immer dabei ist Maskottchen Wilma Wildkatze. TV-Foto: Hannah Schmitt

Die Zusammenarbeit klappt – nicht nur auf der Balancierscheibe des Sinneserfahrungswegs am Hunsrückhaus: Ein Jahr lang hat Daniel Thiel die Geschäfte der Umweltbildungsstätte geführt. Nun hat Almuth Brandstetter die Leitung wieder übernommen. Immer dabei ist Maskottchen Wilma Wildkatze. TV-Foto: Hannah Schmitt

Erbeskopf. Niemals geht man so ganz - dass trifft wohl auch auf Daniel Thiel zu. Der zeitweilige Chef des Hunsrückhauses am Erbeskopf hat zwar seinen Tisch seit Anfang Mai dort geräumt, bei einigen Projekten wird er dennoch weiter mit im Boot sein. Davon sind sowohl er als auch die zurückgekehrte Leiterin Almuth Brandstetter überzeugt. Denn: Das Hunsrückhaus und den Tourismus stärker zu vernetzen, sei für beide Seiten vorteilhaft.
Zusätzliche Wanderungen


Damit hat der Thalfanger Touristiker bereits im vergangenen Jahr begonnen, als er als Interimschef die im Erziehungsurlaub weilende Almuth Brandstetter vertrat und zwischen Hunsrückhaus und Touristinformation hin- und herpendelte. Deutlich werden die Veränderungen im neu strukturierten Programmheft, bei zusätzlichen Wanderungen oder am Verkauf von regionalen Produkten.
Almuth Brandstetter sieht diese Entwicklung positiv: "Es ist eine gute Ergänzung, die gut angekommen ist. Daniel hat das wirklich mit Bravour gemeistert." Der Balanceakt ist geglückt, obwohl sie anfangs von der Übergangslösung ohne eine zusätzliche Kraft nicht begeistert war. Regionaltagungen und Ausstellungen organisieren, das Programm erstellen - das seien alles Riesenprojekte. "Und dann soll er auch noch im Tourismus alles regeln."
Gutes Team hinter sich


Es hätte auch ruhigere Zeiten gegeben, aber generell sei viel zu tun gewesen, sagt Thiel rückblickend. Er habe aber im Hunsrückhaus und in der Touristinformation ein gutes Team hinter sich gehabt. "Und zur Not konnte ich auch bei Almuth anrufen."
Sie hätten aber nur selten miteinander gesprochen, ergänzt Brandstetter lachend.
Neue Strukturen


Doch so ganz ohne das Hunsrückhaus konnte sie nicht. Die Zeit zu Hause hat sie deshalb genutzt, um grundsätzliche Dinge zu überdenken: Wo kommen die Besucher her, wie können wir sie besser erreichen - das würde im Alltag oft hintenüberfallen. Nun durchforstet Brandstetter alte Programmhefte nach guten Veranstaltungen, will einige Bereiche stärker strukturieren und ist froh, wieder zurück zu sein.
Glücklich ist auch Daniel Thiel. Aber nicht darüber, dass er das Hunsrückhaus als Interimsleiter verlassen hat. Im Gegenteil: "Es hat mir persönlich sehr viel gebracht." Er könne jetzt gezielte Projekte besser angehen. Die plant er bereits - von pauschalen Ausflugspaketen zu der Umweltbildungsstätte bis hin zum Thema Radfahren. Denn: Niemals geht man so ganz.
Extra

Das Hunsrückhaus will Kindern und Erwachsenen Natur und Umwelt in Ausstellungen, Kursen und Wanderungen näherbringen. Im vergangenen Jahr hat die Einrichtung etwa 22 000 Besucher erreicht, etwa 13 000 davon bei Großveranstaltungen wie den Deutschen Meisterschaften im Feldbogenschießen oder Märkten und Wanderungen. Für das Jahr 2012 ist Daniel Thiel positiv gestimmt, dass diese Marke erneut erreicht werden kann. Das Hunsrückhaus wird jährlich mit etwa 130 000 bis 140 000 Euro vom Zweckverband Wintersport, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf als Träger finanziert. hsc

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