"Baldu" weist Wanderern den Weg

Nächste Woche wird zwischen Hinzerath und Hundheim eine weitere Traumschleife des Saar-Hunsrück-Steiges eröffnet. Der Rundweg "LandZeitTour" schlägt eine Brücke zwischen Burgruine Baldenau und Archäologiepark Belginum, der aus Sicherheitsgründen aber nicht tangiert wird, weil die Wanderer die Hunsrückhöhenstraße nicht überqueren sollen.

 Das Hinzerather Künstlerpaar Bruni Kluss und Rüdiger Luckow stattet den für die Saar-Hunsrück-Steig-Traumschleife „LandZeitTour“ geschaffenen Skulpturen täglich Besuche ab. Hier schauen sie bei den beiden „Römern“ vorbei, einem Händler und einem Gutsverwalter. TV-Foto: Ursula Schmieder

Das Hinzerather Künstlerpaar Bruni Kluss und Rüdiger Luckow stattet den für die Saar-Hunsrück-Steig-Traumschleife „LandZeitTour“ geschaffenen Skulpturen täglich Besuche ab. Hier schauen sie bei den beiden „Römern“ vorbei, einem Händler und einem Gutsverwalter. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hinzerath/Hundheim. Etliche Natur- und Kunstfreunde haben die neue Traumschleife "LandZeitTour" bereits vor der Einweihung erkundet. Zum einen aus Neugier - zum andern, um ein Auge auf die Saar-Hunsrück-Steig-Schleife zu haben, die Opfer blinder Zerstörungswut geworden war (der TV berichtete mehrfach). Zwei entlang der Route positionierte Skulpturen, die den Wanderer durch Land und Zeit begleiten, erhielten unliebsamen Besuch. Kurfürst Balduin an der Ruine Baldenau und ein auf freiem Feld wachender Schäfer wurden jedoch restauriert. Und einen farbigen Anstrich haben sie wie alle Skulpturen an insgesamt elf Stationen (siehe Extra) inzwischen auch erhalten.

Das Hinzerather Künstlerpaar Bruni Kluss und Rüdiger Luckow hofft nun, dass es keinen weiteren Fall von Vandalismus geben wird. Denn in den Objekten, zu denen sich auch ihre vor zwei Jahren geschaffenen Dorfplatzfiguren gesellen, steckt viel Herzblut.

Als das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel auf sie zukommen war, hatte laut Kluss zwar festgestanden, welche Figuren, wo stehen sollten. Doch bei der Gestaltung hätten sie freie Hand gehabt. Daher war es ihnen möglich, "Bewegung und Stimmung einzufangen". Als Beispiel nennt Kluss den eine Sense schwingenden Landwirt.

Figuren erhöhen den Erlebnis-Charakter



Angeregt hatte den Themenweg DLR-Leiter Hubert Friedrich. Im Zusammenhang mit der Flurbereinigung habe er die Ruine aufwerten wollen, erklärt der Morbacher Tourismuschef Karl-Heinz Erz.

Die Idee, den Weg zusätzlich mit Figuren zu bestücken und so den "Erlebnis-Charakter" zu erhöhen, geht auf das Konto von Erz.

Carsten Neß vom DLR und Ralf Becker von der Gemeinde Morbach übernahmen die Koordination. Bei der Umsetzung engagierte sich Förster Guido Haag, unterstützt vom Bürgerservice.

Die kurzweiligen Hinweise, die entlang der Route über Ökologie, Natur und Geschichte informieren, stammen von Zandersdesign aus Gonzerath - ebenso wie der Name der Schleife. Grafiker Stephan Zanders ist auch der Vater von "Baldu", dem allgegenwärtigen Begleiter. Das Spannende an dem Projekt sei die Zusammenarbeit so vieler verschiedener Leute gewesen.

Auch Archäologiepark-Leiterin Rosemarie Cordie war laut Neß mit eingebunden. Das Gelände wird aber nicht direkt tangiert, weil die Wanderer nicht die vielbefahrene Hunsrückhöhenstraße überqueren sollen. Carsten Neß ist überzeugt von der Anziehungskraft der Schleife, mit der sich schon heute viele Menschen identifizierten. An den Kosten von rund 100 000 Euro haben sich EU, Bund, Land, die Stiftung Natur und Umwelt und die Teilnehmergemeinschaft Oberes Dhrontal beteiligt. Extra Route: Die acht Kilometer lange Traumschleife zwischen Hinzerath und Hundheim ist mit Pausen an den Stationen binnen drei Stunden zu erwandern. Als Start- und Zielpunkt bieten sich die Ruine von Burg Baldenau und der Hinzerather Dorfplatz an - aber auch jede andere Station. Denn zum jeweils nächsten Haltepunkt geleitet Tour-Begleiter "Baldu". Mit zwei kleineren Steigungen garantiert der Rundweg eine beschauliche Exkursion durch Land und Zeit. Stationen: Kurfürst Balduin als Erbauer der Wasserburg bei Hundheim, Kräuterfrau mit der Heilpflanze Arnika, Schäfer steht für eine extensive Beweidung, Bauer mit Rind für das Offenhalten der Landschaft, Vermesser erinnert an das zugrundeliegende Bodenordnungsverfahren, Zwei Römer (Händler und Gutsverwalter) treffen sich an der Römerstraße, senseschwingender Landwirt in den Feuchtwiesen, Dorfplatzfiguren, Müller erinnert an die Nutzung der Wasserenergie, Biologe mit Schmetterlingsnetz führt die Artenvielfalt vor Augen. Eine Station kommt ohne Figur aus. Eröffnet wird die Traumschleife am Montag, 7. September, um 13.30 Uhr. (urs)

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