Ballermann-Kracher und viel "Jeföhl"

HAAG. Der SV Haag feierte am Wochenende sein 50-jähriges Bestehen. Der Verein machte sich selbst ein unvergessliches Geburtstagsgeschenk. Die Höhner, präsentiert vom TV, brachten das Festzelt in Haag mit 1500 Zuhörern zum Beben.

Der SV Haag feierte am Wochenende sein 50jähriges Bestehen. Der Verein machte sich selbst ein unvergessliches Geburtstagsgeschenk. Die Höhner, präsentiert vom TV, brachten das Festzelt in Haag mit 1500 Zuhörern zum Beben. Reif für die Insel ist das Publikum des SV Haag seit acht Jahren. Denn ebenso lange lädt der SV Haag im Sommer zur Mallorca-Party ein. Und fast ebenso lange sorgt DJ Mike bei den "Häjern", wie die Haager im Hunsrück heißen, mit seiner Ballermann-Stimmungsmusik für heiße Party-Nächte. Doch diesmal wollte man das Großereignis im Hunsrück noch toppen. Denn der SV Haag feiert an diesem Wochenende 50-jähriges Bestehen. Und für das Geburtstagsständchen sollte es etwas Besonderes sein, die Kultband in der Rheinmetropole: die Höhner. Die kölschen "Jongen" machten von Anfang an klar, was die 1500 zu erwarten hatten. "Wo mer sin, es Kölle!", stimmten die Musiker rund um den Frontmann Henning Krautmacher an. "Wat wulle mr drinke – sibbe Dach de Woch", fragten die Höhner anschließend rein rhetorisch. Denn statt der Sangria-Eimer, die üblicherweise bei der Mallorca-Party geleert werden, war bei der Auftaktveranstaltung zum dreitägigen Fest "Stubbi-Kölsch" angesagt. Urkomisch wurde es, als der nicht mit Körpergröße gesegnete Schlagzeuger und Ur-"Hohn" Janus Fröhlich das Mikrofon ergriff und "Ich ben 'ne kleine Mann" intonierte. Spätestens vor der Pause, als die sechs erstmals "Viva Colonia" anstimmten – insgesamt war es dreimal zu hören! – erreichte die Stimmung im Zelt Ballermann-Maßstäbe. Dass die Höhner nicht nur Karnevalkracher wie "Die Karawane zieht weiter" und "Dicke Mädchen haben schöne Namen" drauf haben, überraschte sicher manchen: von Rock'n Roll-Klängen mit dem ältesten "Höhner"-Projekt, dem Höhnerhoff-Rock von 1972 bis hin zu stimmungsvollen Stücken mit viel "Jeföhl" reichte das Repertoire. Fliegende Wechsel gab's an den Instrumenten. Karawane zog nach fünf Zugaben weiter

Zum Beispiel: Jens Streifling, hatte neben der Gitarre auch Saxophon und Klarinette "op der Pann". Nach zwei Stunden ging das Konzert seinem Ende entgegen. "Ihr wollt, dass wir länger spielen", fragte Krautmacher in die Menge. "Dann spielen wir eben länger." Und sie spielten tatsächlich "Länger", eine ihre jüngsten Kreationen, eine Anspielung auf die kurze Karnevalssession in diesem Jahr. Den Musikern wie dem Publikum muss es gefallen haben. Denn erst nach fünf Zugaben zog die Karawane weiter, und die Höhner machten die Bühne frei, nicht ohne zuvor den Fans ein dickes Lob auszusprechen. "Haag ist bestimmt ein Vorort von Köln", schwärmte Krautmann.

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