"Bank-Ehe" folgt nächstes Jahr

RHAUNEN/SIMMERN. (vm) "Gemeinsam in die Zukunft": Unter diesem Slogan planen die Volksbank Hunsrück mit Hauptsitz in Simmern und die in der Verbandsgemeinde Rhaunen angesiedelte Raiffeisenbank Idarwald, neue Wege zu gehen. Im nächsten Jahr wollen die beiden Banken fusionieren. Eine Kooperationsvereinbarung wurde bereits unterschrieben.

Beim Pressegespräch in der Rhaunener Raiffeisenbank war ein gewisser Optimismus durchaus spürbar: Da schlucke nicht etwa eine große Bank eine kleine, und der kleinen Bank stehe das Wasser schon gar nicht bis zum Hals. Vielmehr sei der jetzige Zeitpunkt äußerst günstig, eine Fusion anzustreben. Da wachse zusammen, was ohnehin geografisch zusammen gehöre und sein Zentrum im aufstrebenden Flughafen Hahn habe. Kompetenzgerangel gibt es offenbar nicht. Eine Sprache sprechen die beiden Vorstände der Volksbank Hunsrück und der Raiffeisenbank Idarwald. Ein Kooperationsvertrag, der die Weichen für eine Fusion stellt, wurde bereits mit einstimmigem Beschluss der Aufsichtsräte unterzeichnet. Voraussetzung für den Zusammenschluss, der 2006 erfolgen soll: ein positives Votum der Mitglieder auf der nächstjährigen Vertreterversammlung der Volksbank Hunsrück und der Generalversammlung der Raiffeisenbank Idarwald. Gebündelt werden sollen die Kräfte zweier Genossenschaftsbanken - "mit dem Ziel, unseren Qualitätsstandard in der Region zu sichern und zu stärken", betonten Otto Mayer, Vorstandsmitglied der Volksbank Hunsrück, und sein Kollege Werner Heich von der Raiffeisenbank Idarwald. Ein Zusammenschluss sei ohne Frage ein wichtiger Beitrag zur aktiven Zukunftssicherung, sind sich die Verantwortlichen einig: "Wenn wir die Existenz sichern wollen, brauchen wir eine sinnvolle Betriebsgröße. Das gilt für massiv zunehmende bürokratische Vorschriften ebenso wie für berechtigte Ansprüche der Mitglieder und Kunden an hochwertige Bankleistungen", so Mayer. Ziel sei unter anderem, die Service- und Beratungsqualität zu verbessern und den mittelständischen Unternehmen der Region langfristig eine starke Genossenschaftsbank an die Seite zu stellen. Die Volksbank Hunsrück konnte im vergangenen Jahr trotz der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Lage ihre Bilanzsumme auf 444 Millionen Euro ausbauen; auch die Bilanzsumme der Raiffeisenbank Idarwald stieg auf rund 85 Millionen Euro an: Ein gemeinsames Institut würde somit eine Bilanzsumme von 529 Millionen Euro erreichen und hätte rund 12 000 Mitglieder. Das Kreditvolumen beliefe sich auf rund 290 Millionen Euro; die Einlagen der rund 42 000 Kunden summierten sich auf 440 Millionen Euro. "Eine starke Volksbank Hunsrück ist ganz wesentlich die Grundlage dafür, unsere mittelständischen Kunden auch bei Investitionen und Aufträgen am Flughafen Hahn im Sinne des genossenschaftlichen Förderauftrags zu begleiten", betonen die Bankvorstände, die in den nächsten Monaten in Arbeitsgruppen die Weichen für die geplante "Bank-Ehe" stellen wollen. Eine der großen Stärken sei die Kundennähe durch die Präsenz vor Ort: Selbstverständlich blieben alle insgesamt 17 Geschäftsstellen bestehen; auch die insgesamt 167 Mitarbeiter sollen ihren Job behalten. Für die Kunden ändere sich nichts: Die Ansprechpartner von heute seien auch die Ansprechpartner von morgen - ergänzt durch die Spezialisten im Firmen- und Privatkundenbereich. Bis die Fusion faktisch vollzogen werde, seien noch eine Menge Gespräche zu führen; in erster Linie gehe es darum, eine breite Zustimmung für das Vorhaben zu erreichen: "Wir sind ein starkes Team und gehen das Ganze selbstbewusst an", so Mayer.

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