Bankenehe fast perfekt

RHAUNEN. (da) Fast ist die Bankenehe zwischen der Raiffeisenbank Idarwald und der Volksbank Hunsrück geschlossen – die Abstimmung der Mitglieder der Simmerner Genossenschaftsbank steht noch aus.

Für Werner Heich könnte es keinen besseren Zeitpunkt für die Fusion zwischen Raiffeisenbank Idarwald und Volksbank Hunsrück geben. Beide Partner der künftigen Banken-Gemeinschaft seien "kerngesund", bekräftigte das Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Idarwald in der Generalversammlung im katholischen Pfarrheim. Es handele sich nicht um eine Zwangsehe: "Wir müssen nicht fusionieren, wir wollen." Nur eine kleine Hürde fehlt noch, dann dürfte die Fusion von Raiffeisenbank Idarwald und Volksbank Hunsrück unter Dach und Fach sein: Nächsten Dienstag stimmen die Mitglieder der Simmerner Genossenschaftsbank über die Bankenehe ab. Die "kleinere Schwester" vom Idarwald hat das Hindernis ohne Probleme genommen - alle 172 anwesenden Mitglieder stimmten in Rhaunen für die Verschmelzung. Allerdings wird die kleinste der im regionalen Markt vertretenen Genossenschaftsbanken sich dem größeren Partner aus Simmern - dessen Bilanzsumme mehr als das Fünffache über der aus dem Idarwald liegt - beugen müssen: Die Raiffeisenbank Idarwald überträgt Vermögen und Verbindlichkeiten an die Volksbank Hunsrück, die auch Namensgeber und, laut Verschmelzungsvertrag, "Arbeitgeber mit allen Rechten und Pflichten" sein wird. Für die Kunden allerdings bleibe alles beim alten, betonte Heich - die bisherigen Geschäftsstellen und Ansprechpartner bleiben erhalten, niemand müsse nach Simmern fahren, um Bankangelegenheiten abzuwickeln. Auch für den Aufsichtsratsvorsitzenden Herbert Wichter ist der Zusammenschluss unverzichtbar: "Er ist ein wichtiger Beitrag zur Zukunftssicherung." Im künftigen Aufsichtsrat stellen die Simmerner neun Mitglieder, zwei kommen von der Raiffeisenbank (Wichter und Diethelm Kirst). Von den bisherigen drei Vorstandsmitgliedern der Raiffeisenbank Idarwald wird Heich Prokurist und Leiter der Kompetenzcenter in Rhaunen, Sohren und Büchenbeuren. Rudolf Hoffmann und Friedhorst Kirst werden künftig als Teamleiter arbeiten. Die Fusion soll rückwirkend zum 1. Januar 2006 gelten. Zwar fehlt noch die Zustimmung der Mitglieder der Volksbank Hunsrück, doch für die Verantwortlichen und Mitarbeiter scheint es nur noch Formsache zu sein: Es gab bereits regen Personal-Austausch zwischen den Institutionen, und bei einer Kennenlern-Party sei lang gefeiert worden. Für Otto Mayer, Sprecher und Vorstandsmitglied der Volksbank Hunsrück, ist der Zeitpunkt für die Fusion gut gewählt. "Es ist eine gute Ausgangslage. Wir können noch selbst bestimmen." Die durch die Verschmelzung gestärkte Wirtschaftskraft ermögliche, langfristig Arbeitsplätze anbieten zu können. Mayer: "Die Zinsmarge wird immer enger, der Wettbewerb dynamischer, die Ansprüche der Kunden steigen und werden differenzierter." Er unterstrich, dass es keine Kompetenzprobleme vom großen zum kleinen Partner gebe: "Wir hatten von Anfang an einen partnerschaftlichen Umgang." Mayer war mit dem kompletten Leitungsteam der Simmerner Bank nach Rhaunen gekommen.

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