Barrierefrei rund um den Erbeskopf

Im Raum Morbach-Hermeskeil sehen Menschen mit Handicap besseren Zeiten entgegen. Mit Yvonne Wirth, Leiterin der neuen "Kontaktstelle Erbeskopf" des "Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter" (BSK), haben sie in eine Ansprechpartnerin, die sich rund um den Erbes kopf für ihre Interessen einsetzen will.

 Yvonne Wirth will etwas bewegen: Im Interesse der Mitglieder des „Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter“ (BSK) setzt sich die Hilscheiderin ein für mehr Barrierefreiheit in der Region. TV-Foto: Ursula Schmieder

Yvonne Wirth will etwas bewegen: Im Interesse der Mitglieder des „Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter“ (BSK) setzt sich die Hilscheiderin ein für mehr Barrierefreiheit in der Region. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hilscheid. Die Tatsache, dass sie im Rollstuhl sitzt, kann Yvonne Wirth nicht ausbremsen. Die junge Hilscheiderin, die bei einem Verkehrsunfall vor vier Jahren ein Schädel-Hirntrauma erlitten hat, will sich für andere in ähnlicher Situation einsetzen. Seit August ist sie Ansprechpartnerin für behinderte Menschen in der Erbeskopfregion. Für den "Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter" leitet sie die neue "Kontaktstelle Erbeskopf".In dieser Funktion ist es ihre Aufgabe, die Interessen Körperbehinderter zu vertreten und die Kontakte zu Behörden und Interessenvertretungen zu pflegen. In diesem Sinne wird sich die 23-Jährige künftig überall dort einbringen, wo sie Möglichkeiten sieht, bauliche oder soziale Barrieren abzubauen oder von vorneherein zu vermeiden. In ihrem unmittelbaren Umfeld denkt sie dabei beispielsweise an den Eingang des Thalfanger Rathauses. Das Gebäude sei zwar über eine Rampe auch für gehbehinderte Menschen gut erreichbar. Doch an der schweren Eingangstür, die Rollstuhlfahrer kaum ohne Hilfe öffnen könnten, sei für viele Schluss. Außerdem sei in dem Gebäude, in dem eine Treppe zum ersten Stock führt, auch nur das Erdgeschoss problemlos erreichbar. Als positives Beispiel nennt sie den Überweisungsautomaten der Sparkasse. Der sei nämlich auch für Rollstuhlfahrer erreichbar.Als Wirth als BSK-Mitglied gefragt wurde, ob sie bereit wäre, diese Aufgabe zu übernehmen, hatte sie sofort zugestimmt. Einer der Beweggründe dafür ist, dass es ihr selbst schon sehr viel besser geht, als das kurz nach ihrem Unfall zu erwarten war. Nach jahrelanger intensiver Therapie blickt sie mittlerweile wieder optimistisch in die Zukunft. Daher kann es sie auch nicht schrecken, dass sie im Grunde noch gar nicht absehen kann, was mit der Zeit an Arbeit auf sie zukommen wird. Obendrein wird sie auch oft unterwegs sein. Bei einer Tagung in Mainz hat sie zum Beispiel mit anderen Teilnehmern ihre Ideen für ein "Barrierefreies Rheinland-Pfalz" einbringen können.Das Engagement der neuen Kontaktstellenleiterin schätzt vor allem Anita Reichert, Mitglied im Bundes- und Landesvorstand des BSK. In Brauneberg leitet sie den Bereich Mittelmosel, die weit und breit bisher einzige regionale Anlaufstelle des BSK. Mit den gleichzeitig eingerichteten zwei neuen Kontaktstellen "Erbeskopf" und "Wittlich Land" erhofft sich die Stellvertretende Landesvorsitzende eine spürbare Entlastung. Ansprechpartner vor Ort zu haben, sei schon sehr wichtig. So werde sich Wirths Zuständigkeitsbereich etwa 30 bis 40 Kilometer rund um den Erbeskopf erstrecken, also nicht nur Thalfang und Morbach abdecken, sondern auch Hermeskeil.EXTRA BSK-Kontakt: Bereich Mittelmosel, Brauneberg-Hirzlei: Anita Reichert, Telefon 06534/940066, E-Mail: anita.reichert@bsk-mittelmosel.de. Kontaktstelle Erbeskopf: Yvonne Wirth, Telefon 06504/1880, E-Mail wirth3@freenet.de. Kontaktstelle Wittlicher Land: Hans-Günter Lasner, Telefon 06508/991386, E-Mail wittlich@yahoo.de.

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