Barrierefreier Zugang zum Bergwerk

Fischbach · Der Dauerfrost hat Spuren hinterlassen, trotzdem stellt sich der Leiter des Kupferbergwerks in Fischbach, Nicolai Bollenbach, auf den Frühling ein. Geplant ist beispielsweise ein barrierefreier Zugang.

 Unterricht unter Tage: Das Kupferbergwerk in Fischbach bei Idar-Oberstein macht Schulklassen dieses Angebot. Foto: Kupferbergwerwerk

Unterricht unter Tage: Das Kupferbergwerk in Fischbach bei Idar-Oberstein macht Schulklassen dieses Angebot. Foto: Kupferbergwerwerk

Fischbach. Die Winterpause mit eingeschränkten Öffnungszeiten ist vorbei. Nicolai Bollenbach, Leiter des Kupferbergwerks, stellt sich voller Tatendrang auf den Frühling ein - und stellt erst einmal fest, dass der Dauerfrost Spuren hinterlassen hat. Skurrile Eisgebilde sind im Erbstollen, dem ehemaligen Haupteingang zum Bergwerk, entstanden. Ein Schauspiel, das es in dieser Form nicht alle Tage unter Tage gibt.
Konzept für Barrierefreiheit


Im Fokus steht aktuell die Einrichtung von barrierefreien Bereichen in und am Bergwerk. Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen sollen sich künftig im Kupferbergwerk barrierefrei bewegen können. Hierzu hatte Bollenbach bereits im Sommer vergangenen Jahres ein Konzept erarbeitet, das auch auf kommunalpolitischer Ebene diskutiert und für gut befunden wurde.
Der unmittelbare Bereich des Erbstollens, der auf der Höhe der Talsohle ins Bergwerk führt, soll für behinderte und ältere Personen, denen der Weg zu den Weitungen durch den Oberen Hosenbergerstollen nicht zugemutet werden kann, besser als bisher begehbar gemacht werden.
Neue Besuchergruppen im Blick



Durch umfangreiche Sicherungsarbeiten Ende der 1970er Jahre wurden bereits Abschnitte im Bereich des Erbstollens freigelegt, so dass auf besonderen Wunsch auch hier Besichtigungen vorgenommen werden können.
Bei den jetzt vorgesehenen Maßnahmen handelt es sich um eine Verbesserung beziehungsweise eine Ausdehnung des bisherigen Zustandes, heißt es auf der Internetseite der Gemeinde Fischbach. Die Initiatoren hoffen, dadurch weitere Besuchergruppen zu gewinnen, zumal es bei den Bergwerken in Rheinland-Pfalz bislang kaum möglich ist, dass etwa Rollstuhlfahrer eine Besichtigung unternehmen können.
Einen Probelauf gab es ebenfalls bereits: Ältere Menschen aus der Pro-Seniore-Residenz Kirchenbollenbach waren im Kupferbergwerk zu Gast. Mit ins Boot geholt wurden unterdessen Experten: In den nächsten Tagen soll alles formal Notwendige in die Wege geleitet werden, auch mit Blick auf Zuschüsse und Sicherheitsbestimmungen, berichtet Bollenbach.
Mit Blick auf die Aktivitäten im noch jungen Jahr seien zudem natürlich die jährliche Kupferschmelze und der dazugehörige Mittelaltermarkt am 6. und 7. Oktober zu erwähnen. Auch die Kinderführungen und Kindererlebnisse wie zum Beispiel Kindergeburtstage und Kinderkino unter Tage werden 2012 ausgebaut und bleiben im Programm: Die Angebote wurden gut angenommen, die Kinder waren begeistert.
Bollenbach berichtet: "Nebenher bieten wir neuerdings auch ganze Exkursionstage für Schüler jeden Alters an. Von der Grundschule bis zur Oberstufe können komplette themenbezogene Unterrichtstage bei uns abgehalten werden. Eventuell wird es in den warmen Sommermonaten ein kleines Sommerfest am Bergwerk geben. Wann es stattfindet und was da konkret passieren soll, steht noch nicht fest."
Sehr gut eingearbeitet



Im August 2011 war das Kupferbergwerk in Fischbach an zwei Abenden Schauplatz einer ganz besonderen Veranstaltung: Das Musikprogramm "Hildegard von Bingen und Bischof Disibod" begeisterte die Zuhörer. Mit den Gewölben des Kupferbergwerks präsentierte sich ein einzigartiger Spielort zum Auftakt des Theatersommers der Stadt Idar-Oberstein. Einen solchen Hochkaräter wird es in diesem Jahr wohl nicht geben. "Ich habe viele Ideen. Manches scheitert aber klar am Geld oder an der Sicherheit", betont Bollenbach, der seit knapp einem Jahr im Amt ist.

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