Basis für sechs Erdumrundungen

Wittlicher Rettungsdienst und Krankenhaus rücken wieder zusammen: Für knapp 1,2 Millionen Euro wurde das bereits vor einem Vierteljahrhundert genutzte Gebäude modernisiert, ausgebaut und offiziell seiner Bestimmung übergeben.

 Die neue Wittlicher Rettungswache am Krankenhaus wurde im Beisein von Landrätin Beate Läsch-Weber (Dritte von links), Architekt Alois Simon (Zweiter von links) und Funktionären des Deutschen Roten Kreuzes offiziell eingeweiht. TV-Foto: Holger Teusch

Die neue Wittlicher Rettungswache am Krankenhaus wurde im Beisein von Landrätin Beate Läsch-Weber (Dritte von links), Architekt Alois Simon (Zweiter von links) und Funktionären des Deutschen Roten Kreuzes offiziell eingeweiht. TV-Foto: Holger Teusch

Wittlich. (teu) "Der Einsatz geht vor. Auch bei solch einer Feier", sagte der DRK-Kreisgeschäftsführer des Kreises, Heinz-Werner Steffens. Und kaum hatte sich die Prominenz vom Bezirksvorsitzenden des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Herbert Schneiders über Wittlichs Bürgermeister Joachim Rodenkirch bis zu Landrätin Beate Läsch-Weber zur Einweihung der Wittlicher Rettungswache versammelt, da piepste es am Gürtel zweier Rettungssanitäter. Routine! Im Schnitt mehr als 20 Mal pro Tag müssen die Sanitäter ran. 7428 Einsätze waren es laut Gerd A. Hommelsen im vergangenen Jahr. 235 641 Kilometer wurden zurückgelegt. Das sind fast sechs Erdumrundungen.

Im Vergleich zu dieser Strecke ist der Umzug der Rettungswache von der Friedrichstraße zum Wittlicher Krankenhaus ein Katzensprung. Die seit 1988 als Rettungswache genutzten Gebäude in der Friedrichstraße entsprachen zuletzt nicht mehr der Arbeitsstättenverordnung und wurden dem vergrößerten Fuhrpark mit dem notwendigen Personal nicht mehr gerecht, erklärte der Geschäftsführer der gemeinnützigen DRK-Rettungsdienst Eifel-Mosel-Hunsrück GmbH. Bereits vor sechs Jahren begannen die Planungen für eine neue Rettungswache. "Uns war klar, dass ein Standort in der Nähe des Krankenhauses anzustreben ist", sagte der DRK-Kreisvorsitzende Walter Densborn. Die Zusammenarbeit von Krankenhaus und Rettungsdienst wird durch die räumliche Nähe erleichtert. Der Fahrer des Notarztes, der seit jeher sein Bereitschaftszimmer am Krankenhaus hatte, sei nun nicht mehr allein, erklärte Wachenleiter Alfred Wollscheid.

1,16 Millionen Euro kostete der Um- und Ausbau der Rettungswache. Die Garagen für sechs Einsatzfahrzeuge wurden erweitert, Desinfektionsmöglichkeiten, Ruhe- und Aufenthaltsräume für die Bereitschaft, Büros und ein Lehrsaal geschaffen. Wie im rheinland-pfälzischen Rettungsdienstgesetz geregelt, bezuschusste der Kreis 75 Prozent der Baukosten (780 750 Euro). Die restlichen 380 000 Euro übernimmt der DRK-Kreisverband.

Für Beate Läsch-Weber sind dies Investitionen ins Gemeinwohl: "Jede und jeden von uns kann es täglich treffen, zu Hause, am Arbeitsplatz, auf der Straße und während der Freizeit, eine Notsituation, in der wir auf schnellstmögliche medizinische Hilfe angewiesen sind", sagte die Landrätin, als wenige Meter entfernt gerade der Rettungshubschrauber landete.

ExtraDRK-Rettungswache WittlichGebäude: 570 Quadratmeter Nutzfläche Bauherr: DRK-Kreisverband Bernkastel-Wittlich Mieter: DRK Rettungsdienst Eifel-Mosel-Hunsrück gGmbH Einsatzgebiet: Stadt Wittlich und Verbandsgemeinde Wittlich-Land Mitarbeiter: 23 Hauptamtliche, drei Auszubildende, sieben ehrenamtlich oder geringfügig Beschäftigte Fahrzeuge: zwei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug, drei Krankentransportwagen (einer als Reservefahrzeug) (teu)

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