Bastgen: Dann werden Aktionen folgen

Kröv-Bausendorf · Kommunalpolitiker aus der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf wollen, um sich gegen die vom Land geforderte Zwangsfusion mit der VG Traben-Trarbach zu wehren, die Gangart verschärfen. Öffentlichkeitswirksame Aktionen sind nach Meinung vom VG-Chef Otto-Maria Bastgen nicht ausgeschlossen.

Kröv-Bausendorf. Eine Delegation aus der VG Kröv-Bausendorf reist am Montag, 5. August, nach Mainz. Ihr Ziel: Das Innenministerium am Schillerplatz, um dort Staatssekretär Jürgen Häfner davon zu überzeugen, dass die Bürger die vom Land geforderte Zwangsfusion nicht wollen. 20 bis 25 Personen werden mitfahren: VG-Chef Otto Maria Bastgen, der Beigeordnete Bernward Helms-Derfert sowie die meisten Ortsbürgermeister und deren Beigeordnete. Zugesagt haben schon die Ortschefs Günther Müllers (Kröv), Artur Greis (Reil), Walter Debald (Bengel), Ossi Steinmetz (Bausendorf) und Heinz Christen (Kinderbeuern).
Alle Ortschefs beziehungsweise deren Beigeordnete haben sich in der vergangenen Woche in Kröv zu einer Bürgermeisterdienstbesprechung getroffen. Einhelliger Tenor: Bürgermeister Bastgen müsse jetzt Gas geben.
Am liebsten würden die Kröv-Bausendorfer direkt mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer sprechen. Bastgen hatte sie angeschrieben, doch Dreyer sagte aus terminlichen Gründen ab. Man solle doch zunächst mit Staatssekretär Häfner sprechen. Bastgen ist darüber wenig erfreut: "Die Ministerpräsidentin kann auf Dauer nicht vor uns davonlaufen." Ein Gespräch mit Häfner mache nur dann Sinn, wenn auch ein Ergebnis rauskomme. Ein Beschwichtigungstermin bringe nichts.Kommunal reform


Der Kröver Ortsbürgermeister Günter Müllers sagt: "Wir machen keinen Betriebsausflug nach Mainz. Dafür ist uns die Zeit zu schade." Der Ortsbürgermeister von Reil, Artur Greis (SPD), hat ebenfalls Dreyer einen Brief geschrieben, um mit ihr persönlich über die aus seiner Sicht völlig unausgegorene Kommunal- und Gebietsreform zu sprechen. Greis: "In Reil sind sofort die Türen offen, wenn sie kommt."
In Kröv-Bausendorf steigt inzwischen die Bereitschaft, mit spektakulären Aktionen gegen die vom Land geforderte Zwangsfusion zu protestieren. Bastgen: "Wenn das Gespräch am 5. August nichts bringt und Frau Dreyer uns dann immer noch keinen Termin anbietet, werden Aktionen folgen. Die Bevölkerung ist sehr kämpferisch." Günter Müllers deutet an: "Ich hätte da schon ein paar Ideen."
Bei der Eröffnungsfeier des 60. Internationalen Kröver Trachtentreffens am 6. Juli ging es noch friedlich zu. Festredner Innenminister Roger Lewentz hatte zur Enttäuschung der Kröver kurzfristig abgesagt, für ihn sprang Staatssekretärin Heike Raab ein. Müllers verzichtete auf deutliche Worte. Dabei hatte es zuvor im Gemeinderat Stimmen gegeben, die Großveranstaltung für eine publikumswirksame Aktion zu nutzen. Ein Vorschlag: Man solle doch in Anwesenheit von Staatssekretärin Raab den Gesetzentwurf des Landes, in dem die Zwangsfusion gefordert wird, demonstrativ in die Mosel werfen. Das Papier wäre Richtung Traben-Trarbach getrieben. Doch man wollte, so Müllers, das fröhliche und bunte Fest nicht mit dieser Landespolitik belasten.

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