Bauernmarkt mit Pfiff

M orbach . Mit einem Bauern- und Kreativmarkt hat der Gewerbe- und Verkehrsverein Morbach auch in diesem Jahr wieder beim Publikumsinteresse mitten ins Schwarze getroffen. Schon kurz nach der Eröffnung herrschte rund um die Pfarrkirche ein reges Treiben.

"Miele, Miele, sprach die Tante, die was von Waschmaschinen kannte." Mit diesem Werbespruch aus längst vergangenen Zeiten hatte das nichts zu tun, was man beim Morbacher Herbst 2004 auf dem Pont-sur-Yonne-Platz zu sehen bekam. Dort lebte die gute, alte Zeit auf, in der es noch so beschaulich zuging - in der die Haus- oder Bauersfrau noch nichts von letztem Spülgang mit Weichspüler wusste, weil es noch gar keinen Weichspüler gab. Rund um die Pfarrkirche erinnerte Morbach an ein Freilichtmuseum, bei dem Jung und Alt Einblicke in das frühere Leben im Ländlichen bekamen. Da wurde gebuttert, gesponnen, gestrickt, die Wäsche gebleicht und zum Trocknen auf die Leine gehängt. Zu sehen war auf dem Bauern- und Kreativmarkt aber auch, wie ein Schmied das Eisen bearbeitet, wie Seile hergestellt werden oder wie der Flachs verarbeitet wird. Hochinteressant - nicht nur für die Kinder, bei denen die Milch aus der Tüte und der Pullover aus dem Laden kommt. Dass der Morbacher Gewerbe- und Verkehrsverein damit seinem verkaufsoffenen Sonntag eine besondere Attraktivität verleiht, zeigte der große Besucherandrang. Neben den Morbachern selbst fanden sich nicht nur Interessierte aus Bernkastel, Wittlich oder Thalfang. Auch aus dem Saarland und aus der Pfalz fanden Menschen den Weg in den Hunsrück und ließen sich ihren Sonntagsausflug verschönern. Allenthalben wurde ihnen Nützliches und Schönes angeboten. Ein Angebot, das gerne angenommen wird. Ein Besucher aus Simmern sagte: "So lasse ich mir einen verkaufsoffenen Sonntag gerne gefallen. Das hat Pfiff. In anderen Städten machen einfach nur die Geschäfte auf, was ich für überflüssig halte. Wochentags hat man genügend Zeit zum Kaufen. Hier aber macht es Spaß." Rund 100 Aussteller hat die Morbacher Einzelhändlerin Edeltrud Reinhard für den Morbacher Herbst begeistern können. Bewerber gab es mehr, jedoch konnten sie teilweise die qualitativen Hürden nicht nehmen. Das Angebot in Morbach ist gewissermaßen handverlesen. Nikolaus Gorges, erster Vorsitzender des Gewerbe- und Verkehrsvereins, weiß das zu würdigen. "Dieser Markt wäre ohne das unheimliche Engagement von Frau Reinhard gar nicht möglich. Jeder Aussteller, der sich bewirbt, wird vorher von ihr besucht, und sie prüft, ob sein Angebot in die Thematik des Markts passt. Auch um die Anordnung der einzelnen Stände kümmert sie sich und verhindert, dass Stände mit annähernd gleichem Angebot direkt nebeneinander stehen." Der Verein und auch die Stadt sei Reinhard zu großem Dank verpflichtet.Warten auf die Bauernhochzeit

Einen Erfolg sehen auch die Ladenbesitzer, allerdings keinen, der sich unbedingt direkt in Euro und Cent beziffern lässt. Im TV -Gespräch berichtete ein Einzelhändler: "Viele Menschen kommen nur, um sich ein wenig in aller Ruhe umzusehen. Heute können sich diese potenziellen Kunden der nächsten Wochen einmal einen Überblick über mein gesamtes Sortiment verschaffen. Das lohnt sich." Je mehr es auf den Nachmittag zuging, desto dichter drängten sich die Besucher, denn sie wollten natürlich die Hauptattraktion des Sonntags, eine Bauernhochzeit wie anno dazumal, nicht verpassen.

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