Bauernregeln - damals und heute

Eine Winzer-Wetterregel lautet: "Wenn kalt und nass der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr".

Nun, der Juni ist fast vorbei. Geregnet hat's in diesem Monat genug, und gelegentlich war's auch ziemlich kühl. Dennoch stehen die Reben bestens da. Die Blüte ist sehr früh "durchgegangen", und der Traubenansatz ist sehr gut.

Mit den alten Bauern- und Winzerregeln ist das so eine Sache. Sie basieren auf jahrhundertealten Beobachtungen über das Wetter.

Doch das Wetter, genauer gesagt das Klima, hat sich in den vergangenen 20 Jahren merklich geändert. Es ist wärmer geworden. Die Pflanzen treiben früher aus, entsprechend kommt es eher zur Blüte, und die Früchte, seien es Erdbeeren, Kirschen oder Pflaumen, werden immer früher geerntet. Und in den vergangenen guten Weinjahren begann die Rieslinglese teilweise bereits im September.

Aber bis dahin kann noch viel passieren. Die folgende Winzerregel bleibt trotz Klimaveränderung aktuell: "Was Juli und August nicht kochen, kann kein Nachfolger braten."

w.simon@volksfreund.de

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