Baugeschäft entwickelt sich positiv

Bernkastel-Kues · Neue Köpfe im Vorstand, weniger Filialen in der Fläche, dafür aber Ideen für die Zukunft: Die Sparkasse Mittelmosel Eifel Mosel Hunsrück befindet sich im Umbruch. Dennoch kann die Bank eine steigende Bilanzsumme und einen Jahresüberschuss von 9,1 Millionen Euro vermelden. Insbesondere das Baugeschäft hat sich offenbar gut entwickelt.

 Der Vorstand der Sparkasse Mittelmosel Eifel Mosel Hunsrück: (von links) Gunther Wölfges, Eric Westerheide und Edmund Schermann. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Der Vorstand der Sparkasse Mittelmosel Eifel Mosel Hunsrück: (von links) Gunther Wölfges, Eric Westerheide und Edmund Schermann. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Bernkastel-Kues. Die Verkleinerung von Sparkassenstandorten unter anderem in Großlittgen, Lieser und Brauneberg sorgte im vergangenen Jahr für Diskussionen. Neben dem Verbandsgemeinderat in Manderscheid votierten unter anderem auch Bürger in Lieser und Klausen dafür, die Strukturen beizubehalten (der TV berichtete).
Vorstandsmitglied Edmund Schermann begründete den Rückzug mit einer grundlegenden Analyse des Geschäftsstellennetzes der Sparkasse. Es sei genau ermittelt worden, wo die Leute hingehen, wo sie kaufen und arbeiten. Dabei sei man zu dem Schluss gekommen, dass viele Kunden dort zur Sparkasse gehen, wo sie arbeiten oder einkaufen gehen. Deshalb habe man die Geschäftsstellen konzentriert und gebündelt.
Pilotprojekt "Filiale der Zukunft"


Schermann: "Wir lassen keinen in seinem Ort alleine." In nächster Zeit wolle man in Wittlich ein Pilotprojekt "Filiale der Zukunft" starten. Dort will man eine Geschäftsstelle eröffnen, in der zum Beispiel Experten bei Kundengesprächen per Video-Konferenz zugeschaltet werden können. Nach wie vor sei es Geschäftsphilosophie der Sparkasse, nah am Kunden und in der Fläche zu bleiben. Die Konzentration auf Privatkunden, mittelständische Unternehmen und die Kommunen seien die Schwerpunkte des Geschäfts der Sparkasse Mittelmosel Eifel Mosel Hunsrück, erläutert Vorstandsmitglied Gunther Wölfges, der mit seinen Vorstandskollegen Edmund Schermann und dem gerade aus Hannover an die Mosel gekommenen Eric Westerheide zum Pressegespräch eingeladen hatte.
Westerheide ist Nachfolger von Lothar Künzer, der nach 24 Jahren Vorstandstätigkeit zum 31. Januar in den Ruhestand gegangen ist. Gunther Wölfges selbst wird zum 1. August Chef der Stadtsparkasse Wuppertal. Seine Stelle sei momentan ausgeschrieben.
Die Bilanzsumme sei um 6,2 Prozentpunkte gestiegen. Von dem Gewinn werden 1,54 Millionen Euro für gemeinwohlorientierte Zwecke verwendet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Bildung und Jugendarbeit.
Gunther Wölfges: "Wir haben 1000 Einzelprojekte in der Region, die unterstützt werden." Auch die Kundenzahl wachse beständig. Inzwischen sei man bei 99 738 Kunden - eine stolze Zahl in Anbetracht der 173 000 Einwohner im Geschäftsgebiet der Sparkasse.
Kunden investieren in Immobilien


Bei dem dauerhaft niedrigen Zinsniveau sei zu beobachten, so Edmund Schermann, dass Kunden eher in ihre Immobilien investieren, unter anderem in Hinblick auf Energieeffizienz oder aber alte Kredite abbezahlen. Ohnehin sei das Baugeschäft in der Region sehr lebhaft. Zudem sei der Trend zur Zweit-Immobilie zu beobachten.
Wie sich die Sparkasse dem demografischen Wandel im Hinblick auf eine drohende Überalterung der Gesellschaft stelle? Schermann erwidert, dass es wichtig sei, junge Menschen aus der Region auch dort zu halten, indem attraktive Arbeitsplätze vorgehalten werden.
Wölfges attestiert der Region eine gute volkswirtschaftliche Ausgangslage - im Vergleich zum Bundesdurchschnitt gebe es wenig Arbeitslosigkeit.

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