Zu groß, zu klein, nicht gleichmäßig gewachsen. Doch in der viel beschworenen "kommunalen Familie" kann es zu ähnlichen Vorfällen kommen. Denn schließlich ist so ein Baum das Aushängeschild für Morbach und die gesamte Einheitsgemeinde. Vor einer Woche wurde in Weiperath ein Baum gefällt. Eine Edeltanne, ein schönes Stück. Doch einen "Makel" hatte sie: statt einer hatte sie zwei Spitzen. Wie gemacht für die derzeit im Hunsrücker Holzmuseum laufende Ausstellung über Baumkuriositäten. Doch kaum stand der Baum, da begannen die Probleme. Die zweite Spitze fiel ab. Zwar wurde der Baum "geflickt", Ortsvorsteher Hans Jung sorgte sich deshalb um die Sicherheit der Passanten. Und: Am Mittwoch war das Gespräch auf dem Wochenmarkt groß. Kann sich Morbach keinen schöneren Baum leisten, habe so mancher gefragt, erzählt der Ortsvorsteher. Kurzerhand wurde der Baum ausgetauscht. Inzwischen schmückt eine meterhohe Fichte den Vorplatz der St.-Anna-Kirche (Foto: Ilse Rosenschild). Trotzdem kommt auch das erste Exemplar zu Ehren. Aber nicht im Holzmuseum: Seine Äste schmücken seit gestern die Hütten auf dem Morbacher Weihnachtsmarkt. Die Gourmets in der Region dürfen weiter hoffen. Vor eineinhalb Jahren hatte ein Investor aus Neu-Isenburg beim Morbacher Rathaus wegen der Errichtung einer Shrimps-Farm in der Morbacher Energielandschaft vorgefühlt. Viele Einheimische freuten sich wegen der erhofften Gaumenfreuden schon sehr auf eine solche Anlage. Doch mit der Förderung hat es ein solches Projekt im Binnenland schwer. Eine Farm für Meeresfrüchte mitten im Hunsrück, das können sich die Herrschaften in Mainz oder Berlin offenbar nicht vorstellen, Und deshalb bleibt das Projekt derzeit weiterhin in der Schwebe. Tja, bis dahin müssen sich die Hunsrücker noch gedulden. Statt Shrimps werden wir uns weiterhin Kartoffelwurst und Schales munden lassen. Lecker ist das allemal. (iro)