Baustelle wird aufgehoben: Freitag ist es so weit: Freie Fahrt auf der L141 zwischen Salmtal und Sehlem

Salmtal/Sehlem · Die L141 zwischen Sehlem und Salmtal wird am Freitagnachmittag nach 19 Monaten wieder für den Verkehr freigegeben. Ärger auf der Baustelle gibt es trotzdem: Es geht um dreieinhalb Quadratmeter.

 Die Bauarbeiten am Kreisverkehr in Salmtal an der L141 sind abgeschlossen.    Foto: Christina Bents

Die Bauarbeiten am Kreisverkehr in Salmtal an der L141 sind abgeschlossen. Foto: Christina Bents

Foto: Trierischer Volksfreund/Christina Bents

Da hat der LBM der Gemeinde Salmtal und den Autofahrern der L141 ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht. Nach 19 Monaten Sperrung, enormen Verkehrsbelastungen auf den Umleitungsstrecken und Einbußen der Gewerbetreibenden (der TV berichtete) wird die 3,8 Kilometer lange Strecke zwischen Sehlem und Salmtal wieder geöffnet. Eigentlich müsste Salmtals Ortsbürgermeister Anton Duckart nun rundum zufrieden sein, denn die Bahnbrücke ist fertig, der Kreisel, für den die Gemeinde 17 Jahre lang gekämpft hat, gebaut und die genervten Anwohner und Geschäftsleute können aufatmen. Aber so ist es nicht! Es fehlen dreieinhalb Quadratmeter, um das Gesamtkonzept zu vollenden: Dreieinhalb Quadratmeter, die notwendig wären, damit Fußgänger zwischen dem Ortsteil Dörbach und dem Gewerbegebiet Salmtal gefahrlos zum Ziel kommen.

Den dafür benötigten Grund und Boden möchten zwei Anwohnerinnen nicht an die Gemeinde verkaufen. Deshalb kann ein Bordstein nicht weitergeführt werden und endet so in einem Kurvenbereich im Gewerbegebiet Salmtal. Bei dem Gehweg handelt es sich um die Verlängerung der Anbindung des Kreisels. Ortsbürgermeister Duckart ist deshalb aufgebracht: „Die Eigentümerinnen nehmen es billigend in Kauf, dass alle Fußgänger, Kinder, Eltern mit Kinderwagen, Behinderte, Rollstuhlnutzer und viele weitere Menschen auf ihrem Fußweg in einen engen, vielbefahrenen und damit gefährlichen Kurvenbereich auf die Straße ausweichen müssen.“

Die Öffnung der Straße wird dadurch nicht beeinflusst. Jedoch wird das Gesamtkonzept, eine geordnete und sichere Verkehrssituation auch für die Fußgänger in Richtung des Bahnhofes zu schaffen, dadurch gefährdet.

Das will sich die Gemeinde Salmtal allerdings nicht bieten lassen.Hans-Peter Stoffel, der erste Beigeordnete, erklärt: „Dieser Gefahrenpunkt darf und soll nicht bleiben. Wir werden in der nächsten Sitzung mit dem Gemeinderat darüber beraten und besprechen, wie wir weiter vorgehen können. Wir werden alle Mittel dafür nutzen, den Bürgersteig durchgehend bauen zu können.“

Besonders verärgert sind die Gemeindeverantwortlichen, weil sie den Bürgersteig nicht blind geplant haben, sondern bereits im Mai mit den Anwohnerinnen gesprochen haben. Hans-Peter Stoffel: „In diesem Gespräch wurde uns hingegen signalisiert, dass man bereit ist, die Fläche zu verkaufen, wenn der Kreisel kommt. Anscheinend hat man von Seiten der Anwohnerinnen nicht damit gerechnet, dass er überhaupt jemals gebaut wird.“ Demnach sollen die Anwohnerinnen also währenddessen ihre Bereitschaft, Grund und Boden zu verkaufen, geändert haben.

Der Kreisel ist jetzt jedenfalls gebaut, so dass am Weihnachtswochenende der Verkehr fließen wird. Kleinere Restarbeiten wie die Markierungen und die Beschichtung der Randsteine sollen im Frühjahr erledigt werden, wenn das Wetter besser ist. „Wir sind sehr froh, dass der Kreisel so schnell fertig geworden ist, und der Verkehr fließen kann“, sagt Stoffel.

In der Bauzeit, die im Juni 2016 begann, wurde die Fahrbahn auf der Strecke zwischen Sehlem und Salmtal in vier Bauabschnitten erneuert. Dazu wurde die Bahnbrücke neu gebaut, denn diese war stark geschädigt, unter anderem platzte der Beton schon ab. Die Bauzeit des Projekts hat sich durch den Kreiselbau etwas verlängert. Peter Klein vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier erklärt: „Das Ende der Baumaßnahme war ehemals für die letzte Novemberwoche angedacht. Durch die Auftragserweiterung des Kreisverkehrsplatzes hat sich das Bauende allerdings etwas nach hinten verschoben.“

Probleme gab es laut dem LBM bei den Baumaßnahmen keine. „Gemeinhin sind die Arbeiten wie geplant verlaufen“, so Peter Klein. In das Straßenprojekt hat das Land 1,7 Millionen Euro investiert, 540 000 Euro hat der Kreisel gekostet, davon hat die Gemeinde selbst 330 000 Euro aufgebracht.

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