Baustelle Kirmes

Schon vor dem eigentlichen Kirmes-Auftakt am heutigen Freitag herrscht geschäftiges Treiben rund um die St.-Anna-Kirche in Morbach. Die Schausteller haben alle Hände voll zu tun, um rechtzeitig zum Fassanstich fertig zu werden.

Morbach. Die Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Das gilt auch für die Morbacher Kirmes. Schon die dreijährige Alexandra aus Gonzerath schaute am Donnerstagvormittag auf dem Kirmesgelände vorbei. Worauf sie sich besonders freut, ist klar: "die Karussells".

Doch auch Ortsvorsteher Hans Jung freut sich auf das Morbacher Großereignis: Immerhin werden an die 20 000 Menschen erwartet. Beim Rundgang auf dem Platz erinnert er sich an seine Kinderzeit, als der Langweilerer Bub erst sonntags nach der Christenlehre nach Morbach durfte. Das Kirchweihfest wurde erstmals im Jahr 1834 gefeiert.

Die Kirmes wirft jedenfalls seit Wochen ihre Schatten voraus. Zuerst ist das Hinweisschild an der Hunsrückhöhenstraße sichtbar. Und rund eine Woche vor der Eröffnung kommen die ersten Schausteller mit ihren Wohnwagen ins Dorf. Am Dienstag stellte der Bauhof im Auftrag des Ordnungsamts die Absperrungen auf. Am Mittwoch rückten dann die ersten Kirmeswagen an.

Gestern Vormittag herrscht rund um die St.-Anna-Kirche inklusive Busbahnhof ein geschäftiges Treiben. Überall wird geschleppt, geschraubt und geputzt. "Schauen Sie nicht so genau hin. Der letzte Standort war nicht so sauber wie dieser", empfiehlt Michael Spangenberger aus Saarlouis dem Ortsvorsteher. Allerdings verspricht er, dass seine Berg-und Tal-Bahn bis zum Fassanstich am heutigen Freitag, 18 Uhr, blitzt und blinkt.

Diesmal wird die "Himalaya-Bahn" auf dem Busbahnhof ihre Runden drehen. In den vorigen Jahren sei Bruder Erich mehrfach mit dem "Musik-Express" vor Ort gewesen, schildert der Schausteller. Für Spangenberger ist Morbach nach wie vor ein "guter Platz" und ein "schönes Städtchen". Auch die Tatsache, dass sich die Kirmes im Ort abspiele, ist aus seiner Sicht ein wichtiger Faktor für den Erfolg.

Die Firma Clemens-Weeber aus Bad Kreuznach ist gleich mit drei Kinderkarussells und einem "Bungee-Jumping"-Gerät vertreten. Bei so viel Arbeit muss jeder Handgriff sitzen. Zeitdruck ist für Werner Weeber der Normalfall. "Klar ist noch einiges zu tun, aber das schaffen wir schon", sagt er. "Schon der Urgroßvater ist immer pünktlich fertig geworden." Und tatsächlich: Die Familie kommt seit mehr als 100 Jahren in die Gemeinde (der TV berichtete).

Werner Weeber, sein Bruder Ludwig und ihre Mitarbeiter kommen ins Schwitzen: Die Sonne brennt. Ihnen macht das aber nichts aus: "Hoffentlich bleibt das so."

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