Baustelle statt guter Stube

Nachdem im Winter mit der Sanierung des Gemeindehauses begonnen wurde, schreiten die Arbeiten zügig voran. Den Einsatz von Handwerkern und Ehrenamtlichen koordiniert die das Projekt begleitende Architektin. Sie geht davon aus, dass im Sommer die meisten Arbeiten abgeschlossen sind.

 Wenn der Heinzerather Ortsbeirat tagt, dreht sich derzeit alles um den Umbau und die Renovierung des Gemeindehauses. TV-Foto: Ursula Schmieder

Wenn der Heinzerather Ortsbeirat tagt, dreht sich derzeit alles um den Umbau und die Renovierung des Gemeindehauses. TV-Foto: Ursula Schmieder

Heinzerath. Die gute Stube von Heinzerath ist derzeit alles andere als gemütlich. Aus dem 53 Jahre alten Gemeindehaus ist eine einzige Baustelle geworden. Und das ist schon weitem unverkennbar. Vor dem Eingang mit der schwer in Mitleidenschaft gezogenen Eingangstür lagert säckeweise Material für den Verputzer, der bereits sein Gerüst aufgebaut hat.

Innen wartet jedoch noch weit mehr Arbeit. Offensichtlich wurde kein Raum von den Umbau- und Sanierungsarbeiten verschont (der TV berichtete mehrfach). Besonders ins Auge fallen die Lücken in den türlosen Wänden mit dem teils noch unverputzten Mauerwerk. Aber auch der für den Fliesenleger vorbereitete Boden wirkt wenig einladend.

Dass die Arbeiten schon im Sommer abgeschlossen sein könnten, scheint noch unvorstellbar. Doch Architektin Annette Eiden-Schuh ist zuversichtlich. Denn die neue Heizung und die Kunststofffenster sind bereits eingebaut, was in Kürze auch für Zimmertüren, Holztore und -eingangstür anstehen wird. Ende April wurden zudem weitere Arbeiten vergeben, so dass bald auch Fliesenleger und Anstreicher ans Werk gehen können. Der Saal und dessen mobile Trennwände sollen mit Brandschutztüren versehen werden, der Saal zudem mit Holzfußboden. Die Trennwände ersetzen die bisherige Abtrennung zwischen Saal und Vereinsgaststätte. Die Elektroarbeiten, inklusive moderner Beleuchtung für Bühne und Gewölbedecke, wurden vorab geordert. Sobald diese Arbeiten erledigt sind und die Bühne abgebaut ist, die von mobilen Elementen ersetzt wird, stehen nur noch Kleinigkeiten wie die Erneuerung der Eingangsstufe an.

Eiden-Schuh wird sich um die Koordination der Arbeiten von Handwerkern und Helfern kümmern. Denn nach wie vor legen Heinzerather engagiert mit Hand an. Schließlich wollen sie 80 000 bis 100 000 Euro in Eigenleistung schultern. Insgesamt ist der Umbau - ein seit vielen Jahren gehegter Wunsch des Ortes - mit 420 000 Euro kalkuliert. Das Startzeichen zu dem Projekt hatte das Innenministerium mit der Bewilligung von 161 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II gegeben.

Im ersten Schritt hatten Bürger den Heizungsraum ausgeräumt und für die künftige Pelletheizung vorbereitet. Mit der Installation dieser Anlage sowie der Dämmung von Dach und Wänden sollen Heizkosten in Höhe von jährlich 6000 Euro Geschichte sein.

Zupackende Hände waren zudem im früheren Feuerwehrraum gefragt - künftig ein Vorratsraum. Außerdem wurden Duschen für die Tischtennisspieler des Dorfes und eine behindertengerechte Toilette eingebaut. Ein Treppenlift ist ebenfalls geplant.

Ortsvorsteher Friedhelm Schlarp dankte in der jüngsten Ortsbeiratssitzung allen Helfern. Wenn er einen Termin angesetzt habe, seien immer mindestens zehn Engagierte da gewesen. Allerdings seien es meist die gleichen Leute, und so ermuntert er auch andere Bürger des 320-Einwohner-Dorfes, sich einzubringen.

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