Begegnung zwischen Klassik und Klezmer

Großlittgen · Europäische Chor- und Orgelmusik sowie jüdischer Klezmer auf der Klarinette stehen auf dem Programm der Himmeroder Zisterziensernacht. Beginn ist am Samstag, 20. August, um 19.30 Uhr in der Abteikirche.

Großlittgen. Klöster haben seit jeher Landschaften und Menschen geprägt, waren sie nicht nur Orte von geistlicher Bedeutung, sondern stets auch geistig-kulturelle Zentren. Neben der aktiven Arbeit hat bis heute die Kontemplation einen hohen Stellenwert im Selbstverständnis vieler Orden. Eben diese Idee steht auch hinter den Konzerten der Abtei Himmerod: nicht Event, sondern Inhalt.
So beginnt die Himmeroder Zisterziensernacht, die in diesem Jahr zum neunten Mal in Folge stattfindet, bewusst im unmittelbaren Anschluss an die Komplet der Mönche. Dabei spielt die besondere Atmosphäre des Himmeroder Kirchenraumes nach Einbruch der Dämmerung eine ebenso große Rolle wie die Zusammenstellung der musikalischen Darbietungen, die in diesem Jahr ganz im Zeichen der Begegnungen stehen.
Nach dem gesungenen Nachtgebet der Mönche heißt es zunächst "Church meets Synagogue". Die israelische Klarinettistin Irith Gabriely hat zusammen mit dem Organisten Hans Joachim Dumeier ein Programm erarbeitet, in dem sich Klassik und Klezmer begegnen und gegenseitig mit neuen Impulsen beleben. Ob bei Bach, Beethoven, Brahms, Chick Corea oder traditioneller chassidischer Klezmer-Musik und eigenen Kompositionen - in Irith Gabrielys Interpretationen spannt sich der jüdische Faden durch alle Werke ihres Repertoires. Dies zeigt sich in ihrer unverkennbaren Art zu musizieren: rhythmisch, temperamentvoll, virtuos und emotional mit bezauberndem Klarinettenklang.
Anschließend erklingt traditionelle europäische Chor- und Orgelmusik mit dem Konzer Vokalkreis unter Leitung von Professor Karl Ludwig Kreutz. Neben Werken von Tallis und Reger stehen vier Motetten von Maurice Duruflé sowie die "Messe basse" von Gabriel Fauré auf dem Programm. Von Frankreich geht es dann nach England. Mit der "Service Music" op. 10 von Charles Villiers Stanford und dem "Jerusalem" von Hubert Parry klingt der Abend aus. red
Karten gibt es bei der Klosterbuchhandlung Himmerod, Telefon 06575/951328.

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