Behörde: Impfungen bieten wirksamen Schutz

Bernkastel-Wittlich · Die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich macht darauf aufmerksam, dass Kinderkrankheiten nicht harmlos sind.

Bernkastel-Wittlich (red) Infektionskrankheiten waren vor einigen Jahrzehnten in Deutschland noch sehr weit verbreitet. Erst mit umfassenden Impfprogrammen und verbesserten hygienischen Verhältnissen konnten ansteckende Erkrankungen, wie Diphtherie oder Kinderlähmung (Polio), eingedämmt oder ausgerottet werden, teilt die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich mit. Infektionskrankheiten, gegen die heute geimpft wird, würden von vielen noch immer als Kinderkrankheiten angesehen. Dies liege daran, dass sie in der Regel sehr ansteckend sind, so dass ohne Impfschutz die meisten Menschen früher bereits als Kind erkrankten. Das bedeute allerdings nicht, dass sie harmlos sind. Die Infektionen seien trotz moderner Medizin meist nur schlecht oder gar nicht behandelbar. Medikamente könnten nämlich oft nur die Symptome wie zum Beispiel Fieber unterdrücken, nicht aber den Erreger selbst bekämpfen. Auch aus diesem Grund bietet die Impfung laut Kreisverwaltung den wirksamsten Schutz.
Eine Übersicht aller in Deutschland empfohlenen Impfungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gebe der Impfkalender der Ständigen Impfkommission. Viele Erkrankungen, die in Deutschland nur noch selten vorkommen, seien in anderen Teilen der Welt noch immer verbreitet. Ein Beispiel ist die Kinderlähmung. Denn: "Die Krankheit gilt in ganz Europa und auf dem amerikanischen Kontinent zwar als ausgerottet. Trotzdem ist es auch heute noch wichtig, dass weiterhin gegen Kinderlähmung geimpft wird. Denn würde die Kinderlähmung, die in Teilen Asiens und Afrikas weiterhin vorkommt, zum Beispiel durch Reisende nach Deutschland gelangen und auf eine weitgehend ungeimpfte Bevölkerung treffen, wäre eine erneute Ausbreitung möglich. Um einen Ausbruch in Deutschland zu verhindern, wird mit einer hohen Impfquote in der Gesamtbevölkerung die Herdenimmunität aufrechtgehalten."
Der menschliche Körper verfüge mit seiner körpereigenen Abwehr, dem Immunsystem, über komplexe Schutzmechanismen gegenüber Krankheitserreger wie Bakterien und Viren. Auf Viren und Bakterien reagiere das Immunsystem mit mehreren Abwehrstrategien. Die Bildung von Abwehrstoffen, sogenannten Antikörpern, ist eine davon. Antikörper würden bei der Abwehr von Krankheitserregern helfen und so eine unkontrollierte Ausbreitung im Körper verhindern. Gleichzeitig bilde der Körper auch Zellen, die sich Merkmale der eindringenden Erreger merken - so genannte Gedächtniszellen. Bei einem späteren Kontakt mit den gleichen Krankheitserregern seien diese Gedächtniszellen in der Lage, sehr rasch die Antikörperproduktion zu veranlassen. Viele Menschen würden nicht zwischen einer Erkältung und einer echten Grippe unterscheiden. Eine Grippeimpfung schütze ausschließlich vor einer Influenza, nicht vor einer fieberhaften Erkältung. Grippewellen fordern oft zahlreiche Todesopfer. Besonders gefährdet seien ältere Menschen über 60 Jahre sowie Schwangere. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission diesen Personen, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Influenzaviren, so die Behörde weiter, verändern sich ständig. Der Impfstoff werde daher auf mehrere Virusvarianten abgestimmt.
Bei Fragen wenden Interessierte sich an ihren Hausarzt oder an die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Telefon 06571/14-2451, E-Mail: Carmen.Faber-Rohr@Bernkastel-Wittlich.de

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