Behörden: Keine Spenden für Verein

Bengel · Der Vorsitzende des Vereins "Ein Paradies für Mensch und Tier" will im ehemaligen Forsthaus in Bengel ein Heim für Tiere in Not einrichten. Das zuständige Veterinäramt verweigert jedoch seine Zustimmung. Die ADD in Trier hat dem Verein inzwischen Spendensammlungen untersagt.

 Ferdinand Baum, Vorsitzender des Vereins „Ein Paradies für Mensch und Tier“, mit einigen seiner Hunde. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Ferdinand Baum, Vorsitzender des Vereins „Ein Paradies für Mensch und Tier“, mit einigen seiner Hunde. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Bengel. Ferdinand Baum versteht die Welt nicht mehr. "Das sind nur Schikanen gegen meine Person", sagt der Vorsitzende des Vereins "Ein Paradies für Mensch und Tier", der seit drei Jahren besteht. Die 80 Mitglieder wohnen verstreut von Düsseldorf über Mosel und Eifel bis nach Pforzheim, sagt Baum. Vereinszweck ist die Aufnahme obdachloser Fundtiere, speziell Hunde und Katzen, und deren Weitervermittlung. "Wir wollen etwas für Tiere und Menschen, die in Not geraten sind, tun", sagt Baum. Er wohnt seit November 2011 in der Hauptstraße in Bengel. Dort will er ein Tierheim aufbauen. In seinem Haus, das nach seinen Aussagen dem Verein gehört, hält er sieben Hunde. In der Scheune haben 35 Katzen ihr Domizil. Alle sind vom Tierarzt untersucht und kastriert, sagt er. Je nach der finanziellen Situation richtet Baum einzelne Räume seines "Katzenhauses", wie er es nennt, ein. Eine Quarantänestation für neu aufgenommene Katzen und ein Freigehege seien geplant.
Der Vereinsvorsitzende muss Rückschläge hinnehmen. Das Veterinäramt lehnt die Erlaubnis zum Betrieb eines Tierheimes ab. Begründung: "Insbesondere fehlt es an der notwendigen Sachkunde zum Betrieb eines Tierheimes, an den baulichen Voraussetzungen und an der persönlichen Zuverlässigkeit", sagt Alfons Kuhnen, Pressesprecher der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich.
Eine Dame, der Baum beim Umzug geholfen habe, habe ihn wegen verschiedener Delikte "ungerechtfertigt angezeigt", sagt der Bengeler. Die Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion (ADD) in Trier hat dem Verein "Ein Paradies für Mensch und Tier e.V." inzwischen Spendensammlungen und öffentliche Aufrufe zu Spenden in Rheinland-Pfalz untersagt.
"Im Rahmen einer sammlungsrechtlichen Prüfung konnte die ADD keine genügende Gewähr für die ordnungsgemäße Durchführung der Spendensammlungen und einer zweckentsprechenden Verwendung des Sammlungsertrags feststellen", teilt die Behörde in einer Pressemitteilung mit.
Auch einen Basar zugunsten des Vereins, der am Samstag vor Pfingsten stattfinden sollte, musste abgesagt werden. Baum will gegen die Bescheide der ADD Rechtsmittel einlegen. "Wir wollen was für Tiere tun, das ist unser oberstes Gebot", sagt er, der sich selbst "Rebell des Tierschutzes" nennt. cst

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