Kommunalwahl Stichwahl in Kröv: Martini contra Löwen

Kröv · Bei der Ortsbürgermeisterwahl in Kröv erreicht keiner der vier Kandidaten die absolute Mehrheit.

 Sie gehen in die Stichwahl: Rüdiger Löwen (links) und Thomas Martini treten in drei Wochen erneut als Ortsbürgermeisterkandidaten für Kröv an.

Sie gehen in die Stichwahl: Rüdiger Löwen (links) und Thomas Martini treten in drei Wochen erneut als Ortsbürgermeisterkandidaten für Kröv an.

Foto: TV/Schramm, Johannes

  Die Kröver müssen noch knapp drei Wochen warten bis sie wissen, wer der neue Ortsbürgermeister ist und damit Nachfolger von Günter Müllers. Die beiden Einzelbewerber Thomas Martini und Rüdiger Löwen erhielten gestern die meisten Stimmen, keiner schaffte es aber über  die 50-Prozent-Marke, also die absolute Mehrheit. Sie gehen am Sonntag, 16. Juni, in die Stichwahl. Martini kommt auf 452 der 1262 abgegebenen gültigen Stimmen und damit auf 35,8 Prozent, für Rüdiger Löwen stimmten 447 Wähler (35,4 Prozent). Deutlich abgeschlagen sind Bernd Ketter (FDP) mit 195 Stimmen (15,5 Prozent) und Otto Schnitzius (CDU) mit 168 Stimmen (13,3 Prozent).

Rüdiger Löwen sagte in einer ersten Stellungnahme: „Ich habe eine Stichwahl erwartet und natürlich gehofft, dass ich dabei bin. Jetzt kommt es darauf an, wie sich die Wähler die für Otto Schnitzius und Bernd Ketter gestimmt haben, entscheiden. Auch Thomas Martini hat eine Stichwahl erwartet. Er spricht von einem guten Ergebnis. Martini: „Die erste Hürde ist geschafft. Jetzt führe ich Gespräche mit den anderen Parteien, ob sie mich unterstützen.“

Otto Schnitzius sieht das Ergebnis sportlich: „Das muss ich akzeptieren. Ich gratuliere den beiden, die in die Stichwahl gekommen sind“, sagt er ohne groß enttäuscht zu sein. FDP-Kandidat Bernd Ketter wollte sich gestern Abend nicht äußern.

Der Wahlabend kurzgefasst: Bereits um Punkt 18 Uhr betritt der erste Kandidat das Wahllokal in der Kröver Grundschule: Rüdiger Löwen, an seiner Seite Ehefrau Rita. „Nervös, Herr Löwen?“ „Nein“, sagt er, „es ist doch ganz einfach: Wer die meisten Stimmen holt, wird Ortsbürgermeister.“ Allerdings werde man das wohl in drei Wochen wissen, denn er rechnet, wie viele andere Kröver, mit einer Stichwahl.

Kurze Zeit später kommt Otto Schnitzius mit Lebensgefährtin Elke ins Wahllokal. Auch er rechnet mit einer Stichwahl. „Ich hoffe natürlich, dass ich dabei bin. Wenn man sich in Kröv  so umhört, sagt fast jeder, dass es sehr schwer ist, eine Vorhersage zu treffen.“

Dann, um 19.45 Uhr, das erste Ergebnis: Kövenig, der kleine Ortsteil von Kröv, hat die Ortsbürgermeisterstimmen ausgezählt. Das Ergebnis überrascht, denn ein Kandidat liegt weit vor den drei anderen Bewerbern. Von den 81 gültigen Stimmen erhält Einzelbewerber Rüdiger Löwen 54, Thomas Martini (ebenfalls Einzelbewerber) kommt auf 11, Otto Schnitzius (CDU) auf zehn, und für Bernd Ketter (FDP) stimmen sechs Köveniger Wahlberechtigte.

Kurz nach 20.30 Uhr steht das Ergebnis fest. Thomas Martini befindet sich mit Freunden in einem Gasthaus, kommt aber ins Wahllokal zum Fototermin.

 Hochkonzentriert wird auch in Kröv ausgezählt.

Hochkonzentriert wird auch in Kröv ausgezählt.

Foto: TV/Winfried Simon
 Kröv

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Foto: TV

Zur Wahl standen in Kröv vier Bewerber – so viele wie in keinem anderen Ort im Kreis Bernkastel-Wittlich. Thomas Martini ist Groß- und Außenhandelskaufmann und mit 52 Jahren jüngster Kandidat. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Winzer Otto Schnitzius ist mit 66 Jahren ältester Bewerber, geschieden, Vater von drei Kindern. Rüdiger Löwen, ehemaliger Sparkassenbetriebswirt,  ist 64 Jahre alt, verheiratet, hat drei Kinder. Winzer Bernd Ketter ist 59 Jahre alt, verheiratet, und Vater einer Tochter.

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