Bei erneuerbarer Energie ist Geduld nötig

Thalfang · In den Orten der Verbandsgemeinde Thalfang werden die Räte sich auch im neuen Jahr mit Windkraft beschäftigen. Gebaut werden kann allerdings nach Angaben von Bürgermeister Marc Hüllenkremer frühestens Ende 2015. Die Horather dagegen sind optimistisch, dass die Investoren noch 2014 tätig werden können.

Thalfang. Der Flächennutzungsplan einer Verbandsgemeinde legt in aller Regel auf etliche Jahre fest, welche Flächen wie genutzt werden können. Im Zuge der Energiewende beschäftigt dieses Thema die Räte der 21 Thalfanger Orte jedoch praktisch permanent. Aktuell steht die Teilfortschreibung oder auch Anpassung des Planes an, was noch längst nicht abgeschlossen ist. Im Fokus stehen Flächen, auf denen Wind- oder Photovoltaik-Anlagen errichtet werden könnten (der TV berichtete). Für Photovoltaik kommen insbesondere ohnehin bereits versiegelte Flächen wie Parkplätze oder Problem-Areale wie ehemals militärisch genutzte Flächen infrage.
Den Stand der Planfortschreibung am Beginn des Jahres 2014 bringt Bürgermeister Marc Hüllenkremer mit den Worten "wir sind noch ziemlich am Anfang" auf den Punkt. Derzeit laufe die Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung. Anregungen und etwaige Einwände werden geprüft, was dann eine weitere Beschlussrunde in den Räten erfordere.
Wesentliches Ziel der Fortschreibung sind Pläne der Ortsgemeinden, zusätzliche Windräder aufzustellen. Heute schon sagen zu wollen, wann es so weit sein könnte, hält Hüllenkremer für reine Spekulation. Denn die Zeitschiene ist abhängig von Faktoren wie Gutachten, die ebenso wie für das laufende Planverfahren eventuell noch eingeholt werden müssen. Realistisch betrachtet könnten demnach frühestens Ende 2015 Anlagen errichtet werden. Denn erst muss der Flächennutzungsplan in trockenen Tüchern sein, was im Optimalfall Ende 2014 der Fall sein könnte: "Wenn alles gut läuft", dämpft Hüllenkremer etwaige Erwartungen.
17 von 21 Orten für den Fonds


In Horath, wo sich bis zu acht Anlagen drehen könnten, ist Ortsbürgermeister Egon Adams dennoch optimistisch, dass Investoren Ende 2014 bauen können: "Unsere Anträge sind komplett und liegen bei der Kreisverwaltung zur Bearbeitung", berichtet er. Die größte Hürde, die Moselschutzverordnung mit ihrer zeitweise sogar ausgeweiteten Tabu-Zone für die "historische Kulturlandschaft", sei ja vom Tisch. Horath liege nun in der dritten von fünf Zonen außerhalb des Areals, in dem Windräder verboten seien: "Es gibt im Moment keine Einschränkungen, die gegen Anlagen in Horath sprechen."
Ein zweiter größerer Standort für bis zu neun Anlagen könnte der Haardtwald des "Zweckverbands der 12 Gemeinden" werden. Dort müssen Wasserschutzgebiete berücksichtigt werden. Vorsteher Burkhard Graul wagt zwar keine Prognosen, wann gebaut werden könnte. Doch er ist zuversichtlich, "dass wir im zweiten oder dritten Quartal 2014 die ersten Aufträge vergeben können." Ob dann nur Verbandsmitglieder profitieren, ist noch offen. Derzeit wird in allen Orten darüber diskutiert, ob ein Topf zugunsten einer Solidargemeinschaft eingerichtet werden sollte. Füllen könnten ihn Pachteinnahmen von Windkraftkommunen zugunsten von Orten, die keine Anlagen errichten können. Ziel ist eine ausgewogene Verteilung des Geldes. Bisher haben sich 17 von 21 Orten mit dem Thema befasst. Alle sprachen sich für einen solchen Fonds aus.Extra

Der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Thalfang wurde zuletzt 2007 fortgeschrieben. Der Plan enthielt südwestlich von Berglicht zwei geeignete Areale für Windräder. Sie wurden als Sonderbauflächen für Windenergienutzung ausgewiesen. 16 Windräder drehen sich bereits in der Verbandsgemeinde Thalfang und zwar in Berglicht, Heidenburg, Talling, Breit und Büdlich. Folgende Orte wollen weitere Windkraftanlagen aufstellen: Breit, Deuselbach, Heidenburg, Horath, Immert, Merschbach, Thalfang, Rorodt sowie gemeinsam Lückenburg, Neunkirchen und Talling. urs

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort