Bei Trikern sind menschliche Werte gefragt

Wintrich · Wintrich ist am Wochenende Treffpunkt der Trike-Fahrer gewesen. Rund 500 Besitzer und Liebhaber der dreirädrigen Fahrzeuge sind aus Deutschland, Frankreich, den Beneluxstaaten und New York zum dritten Trike- und Bike-Treffen an die Mosel gekommen.

 Zu einem Triker-Treffen gehört auch eine Rundfahrt. Nach der Segnung von Pastor Thomas Schneider begeben sich rund 250 Trikes auf eine Rundfahrt an die Mosel und in den Hunsrück. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Zu einem Triker-Treffen gehört auch eine Rundfahrt. Nach der Segnung von Pastor Thomas Schneider begeben sich rund 250 Trikes auf eine Rundfahrt an die Mosel und in den Hunsrück. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Wintrich. Wrumm, Wrumm, wrumm. Dieses Motorengeräusch tönt am Samstagmittag rund 250mal hintereinander durch Wintrichs Straßen und lockt zahlreiche Neugierige aus ihren Häusern. Es stammt von rund 250 Trikes, die nach der Segnung durch Pastor Thomas Schneider zu einer 90 Kilometer langen Rundfahrt durch die Mosel- und Hunsrücklandschaft starten. Alle Fahrer und Beifahrer sind Teilnehmer am dritten Trike- und Bike-Treffen des Vereins Mosel-Triker & Biker aus Wintrich, das alle zwei Jahre stattfindet.
Viele Triker mit Wohnwagen


So steht das Moselufer vor der Ausfahrt voll mit individuell gestalteten Trikes. Ein Trike ist ein offenes Straßenfahrzeug mit einem Vorderrad und zwei Hinterrädern, das wie ein Motorrad gelenkt wird. Für das Fahren ist allerdings ein PKW-Führerschein vorgeschrieben.
Neben Trikes in allen Farben sind in Wintrich aufwendig verzierte und angemalte Fahrzeuge zu sehen. Bei einem ist sogar die hintere Hälfte eines VW-Käfers als Regenschutz aufmontiert. Viele Trikes haben Anhängerkupplungen, denn die Fahrer haben mit den 34 bis 140 PS starken Maschinen ihre Wohnwagen nach Wintrich gezogen.
"Aufgrund des schlechten Wetters haben wir gar nicht mit so vielen Teilnehmern gerechnet", sagt Jutta Griesch von den Mosel-Trikern. Rund 400 Gäste haben sich mit ihren 200 Trikes in Zelten oder Wohnwagen auf dem Gelände am Moselufer niedergelassen oder sich bei den Wintricher Übernachtungsbetrieben einquartiert.
Hinzu kommen rund 100 Tagesgäste. Die Triker sind aus ganz Deutschland sowie Luxemburg, Holland, Belgien und Frankreich an die Mosel gereist.
Die weiteste Anreise hatte Frank Dietz. Der gebürtige Paderborner ist extra zwei Tage aus New York zum Trike- und Bike-Treffen gekommen. "Ich hatte den Grieschs aus alter Freundschaft versprochen, dass ich ihr Treffen in Wintrich besuchen werde. Jetzt war es soweit."
Dietz ist Triker aus Überzeugung. Bei Trikern zähle nicht das, was jemand habe, sondern was jemand sei, sagt er. "Hier ist eine lockere Atmosphäre, Triker sind immer sofort per Du", sagt er. Bei Trikern würden menschliche Werte wie Respekt und Anstand hochgehalten. "Triker haben sofort Vertrauen zueinander und helfen sich gegenseitig. Vorurteile haben da keinen Platz", sagt Dietz.
Silvia Pest aus Minden in Westfalen ist das erste Mal zum Trikertreffen nach Wintrich gekommen. Sie nutzt das Fest, um eine Woche Urlaub an der Mosel zu verbringen. "Das ist hier super organisiert", sagt sie. Sie genießt das Treffen mit Gleichgesinnten und freut sich, Bekannte zu treffen und neue Leute kennenzulernen.
Auf dem Programm der zweitägigen Veranstaltung standen neben der Ausfahrt zahlreiche gesellige Punkte. Dazu gehörten ein Besuch der Wintricher Weinkönigin Carolin I. und ihrer Prinzessin Diana sowie eine Kuttentaufe, mit der zwei neue Mitglieder bei den Wintricher Trikern aufgenommen wurden.
Wichtig ist den Veranstaltern auch eine Tombola während des Treffens. Der Erlös in Höhe von rund 600 Euro soll in diesem Jahr der Feuerwehr, dem Förderverein der Grundschule sowie dem Altencafé in Wintrich zu gute kommen. cst

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