Beim Schweineschwänzchen hört der Spaß auf

Und schon wieder habe ich Post bekommen! Ist das nicht super? Weniger erfreulich ist dagegen der Anlass für die E-Post. Stellt Euch mal vor, ich habe ein Warnschreiben erhalten. Mein Hermann soll aufpassen, dass er nicht zum Gespött der Leute wird!

Na, ich kann Euch sagen, das würde mir gar nicht gefallen. Naja, ich lasse ja selbst manchmal kein gutes Haar an dem Mann an meiner Seite, wenn er Anlass dazu gibt, versteht sich. Aber das ist ja ganz was Anderes, als wenn sich Fremde über meinen Hermann lustig machen. Da hört der Spaß auf. Aber ich glaube, ich muss erst mal erzählen, worum es geht. Der Schreiber, der aus nahe liegenden Gründen anonym bleiben will, hat gehört, dass beim Schwänzchesmarkt am Samstag eine alte Tradition aufleben soll. Die hat mit dem Namen zu tun. Und warum heißt der Schwänzchesmarkt Schwänzchesmarkt? Richtig. Weil so mancher Marktbesucher früher mal ein Schweineschwänzchen angeheftet bekam. Aber das ist längst Geschichte, glaubte ich bisher. Aber jetzt soll es in Morbach einen Metzger geben, der alle Schweineschwänze aus seiner Schlachtung sammelt. Da wird doch wohl nicht der Knecht Ruprecht hinten etwas anstellen, wenn der Nikolaus vorn die braven Kinder mit Süßigkeiten bedenkt, mutmaßt der wohlwollende Ratgeber. Er an meiner Stelle würde gut aufpassen, damit Hermann nicht mit einem Schweineschwänzchen nach Hause kommt. Ja, wenn man die Männer immer so im Auge haben könnte. Kaum plausche ich mal mit der Nachbarin, ist der Mann ja fort, und ich muss ihn am nächsten Glühweinstand suchen gehen. In diesem Jahr muss ich wohl wirklich ein Auge auf ihn haben. Noch ein herzliches Dankeschön wegen der netten Warnung, sagt Eure Wer Lust hat, schreibt mir mal, wie es ihm auf dem Schwänzchesmarkt ergangen ist: liss@volksfreund.de.

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