Beistand in schwerer Zeit

Trauernde Menschen in der Gemeinde zu begleiten, ist keine einfache Aufgabe. Doch die Resonanz auf den vom Dekanat Wittlich angebotenen Befähigungskurs war groß: Mehr als ein Dutzend Frauen und ein Mann zeigten an diesem Ehrenamt Interesse und ließen sich in zehn Unterrichtsstunden schulen.

 Mit einem Gottesdienst und vielen Gesprächen fand der Befähigungskurs zur Begleitung trauernder Menschen einen besinnlichen Abschluss. Hier die Referentinnen Monika Hartmann (vorne links) und Patricia Alt (vorne, Zweite von rechts) mit einigen der Teilnehmerinnen. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Mit einem Gottesdienst und vielen Gesprächen fand der Befähigungskurs zur Begleitung trauernder Menschen einen besinnlichen Abschluss. Hier die Referentinnen Monika Hartmann (vorne links) und Patricia Alt (vorne, Zweite von rechts) mit einigen der Teilnehmerinnen. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. "Ich habe immer noch Herzklopfen, wenn ich gerufen werde", sagt Monika Hartmann, Pastoralreferentin im Dekanat Wittlich, wo sie auch in der Hospiz-Initiative tätig ist und Trauernde im "Lebenscafé" begleitet. Gemeinsam mit Patricia Alt, Gemeindereferentin der Pfarreiengemeinschaft Traben-Trarbach, Kröv, Kinheim, Reil, Burg und Enkirch, leitete sie den Kurs, in dem sechs Themenbereiche erarbeitet wurden. Den Teilnehmern gaben die beiden Frauen ein solides Rüstzeug mit auf den Weg. "Patentrezepte gibt es jedoch nicht", weiß Monika Hartmann.

Die Ehrenamtlichen wurden unter anderem mit den verschiedenen Trauerphasen vertraut gemacht, die jeder anders erlebt und die nicht auf das traditionelle Trauerjahr beschränkt sind. Hartmann und Alt vermittelten Regeln fürs Sprechen und Zuhören, und in Rollenspielen wurde die Gesprächsführung aktiv angegangen. Ein offenes Ohr und viel Einfühlungsvermögen sind bei dieser Aufgabe nötig. Einfach nur da sein, zuhören, die Ohnmacht mittragen, aushalten, das könne schon hilfreich sein, lehrt die Referentinnen die Erfahrung. "Man muss Vertrauen in sich selbst haben", hat Monika Hartmann festgestellt, und Patricia Alt pflichtet ihr bei: "Es ist wichtig, auf das Bauchgefühl zu hören".

Die Teilnehmerrunde äußert sich sehr zufrieden mit diesem Kurs und seiner kompetenten Leitung. Gertrud Hauth hat er mehr Sicherheit gegeben. Besonders wichtig fand sie das Rollenspiel, das ihr das aktive Einfühlen in einen Trauerfall ermöglichte. Karl Josef Weyers und Edith Halbig haben sich in dem Kreis sehr wohlgefühlt und sind sicher, die ein oder andere Anregung umsetzen zu können. Rita Brohl ist ebenfalls sicherer geworden. "Man kann auch einfach nur schweigen", zieht sie Bilanz. Cornelia Koller-Baier hat "fast angerührt, wie in dieser geschützten Atmosphäre über das Tabuthema Tod gesprochen werden konnte". Dankbar zeigt sich Monika Hartmann über die "sehr tiefe und sehr offene Runde."

"Es lohnt sich, über Leben und Tod zu reden, sich auszutauschen", sagt Patricia Alt, die sich riesig gefreut hat, dass das Interesse an dem Kurs so groß war. Weitere Schulungen im Jahr 2009 sind in Wittlich vorgesehen; die Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben.

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