Beitrag zum Image des Hunsrücks

HUNSRÜCK. (red) Mit der Nummer 128 liegt das dritte Heft der Hunsrücker Heimatblätter für das Jahr 2005 vor. Darin findet sich eine Reihe von Beiträgen, die sich mit der spannenden Geschichte des zentralen Hunsrücks auseinander setzen.

Die beiden Fotos auf dem Deckblatt und auf der letzten Seite der Heimatblätter weisen auf den engeren Raum des Hunsrücks hin, dem diesmal alle Artikel gewidmet sind. Alle Autoren sind darum bemüht, "das Image einer alten Kulturlandschaft zu verbessern". Fritz Schellack geht in seinem hochaktuellen Beitrag "Hunsrück - Terra incognita?" den Darstellungen dieses Raumes seit der Beschreibung durch Ausonius in seinem Gedicht "Mosella" nach. Schellack fasst die alten, fragwürdigen Vorurteile über den Hunsrück und seine Bewohner chronologisch zusammen. Er kommt zu dem Schluss, dass man gut beraten ist, wenn man Landschaftscharakterisierungen auf ihre Aktualität hin überprüft. Gustav Schellack beleuchtet den Hunsrück vor einhundert Jahren aus der Perspektive der Hunsrücker Zeitung des Jahres 1905. Dem Hunsrück war darin eine eigene Rubrik gewidmet, die sich etwa mit Landwirtschaft, Viehmärkten, Schulwesen und dem Verkehrswesen auseinander setzte. So manche Nachricht, die dem heutigen Leser ein Schmunzeln entlocken kann, ist darin festgehalten. Horst Glitza untersucht die Versorgung des Kreises Simmern mit Kalk. Dabei kann er nachweisen, dass die Belieferung mit Trierer Kalk von der Moselseite erfolgte, mit Schwarzkalk dagegen aus Oberwesel. Karin Ochel-Spies beschreibt Teilaspekte des römischen Fernstraßennetzes im Bereich des Naturparks Soonwald-Nahe. Walter Göhl ruft das Schicksal des "kleinen Fürsten" Herzog Ludwig Philipp von Simmern (1602-1655) in Erinnerung, der von 1610 bis 1655 Landesherr des Herzogtums Pfalz-Simmern war. Den Nicht-Historikern wird kaum bekannt sein, dass das früheste Zeugnis für das Christentum im Hunsrück - ein Grabstein aus dem 6./7. Jahrhundert - in der katholischen Pfarrkirche St. Michael in Kirchberg gefunden wurde. Eberhard J. Nikitsch hat den Fund in seinem Beitrag beschrieben. Walter Glöckner berichtet über einen "Stein des Anstoßes" in der Gemarkung Henau, der Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Hunsrücks gewährt. Josef Heinzelmann geht der Frage nach: "Woher kam Landegerus de Tila?" Er schließt auf ein Gründungsdatum der Burg Dill "von vor 1098". Die Reihe der "Hunsrücker Biographien" wird fortgesetzt mit den Lebensbeschreibungen von Johann von Trarbach (1530 bis 1586), Hans Michael Elias von Obentraut (1574 bis 1625), Leopold Frank (1873 bis 1942) und Johann Jacob Hebel (1720 bis 1761).

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