Bekannt für Karneval und Kloster

GROSSLITTGEN. Das größte Dorf der VG Manderscheid wächst und wächst: 26 Bauplätze wurden in den vergangenen Jahren verkauft. Außerdem ist ein Neubaugebiet geplant.

Zwei Bauern und eine Frau mit Kind – die Figurengruppe auf dem Dorfplatz von Großlittgen, die von der Zeit erzählt, als Landwirte den zehnten Teil ihres Einkommens abgeben mussten, kennen viele vom Vorbeifahren. Der Dorfplatz, auf dem die Dorffeste wie das Backfischfest gefeiert werden, liegt an der Hauptstraße.40 Bauplätze sollen im Südosten entstehen

Auf dem Dorfplatz wenden auch die noch recht zahlreichen Busse Richtung Wittlich, Manderscheid und Bitburg. Die nahen Autobahnen (A 60 und A 1) sorgen für eine gute Anbindung, und auch sonst ist im größten Dorf der VG Manderscheid (1150 Einwohner) die Infrastruktur gut. Hier gibt es noch Bäcker, Metzger, Lebensmittel- und Getränkeladen sowie Friseur, Café, Gasthaus und Pension, außerdem Bank, Tankstelle und Arzt.Das scheint zu ziehen, das Dorf wächst. Bürgermeister Karl-Heinz Hubo erklärt: "Seit 1999 wurden hier 26 Baustellen verkauft, und ich habe weitere Anfragen." Zwar gibt es auch noch einige Bauplätze im Ort, dennoch ist die Gemeinde daran, das Neubaugebiet "Burecken", das das Dorf im Südosten abrunden soll, zu planen. In mehreren Abschnitten sollen 40 Bauplätze entstehen, mit den ersten wird frühestens in eineinhalb Jahren zu rechnen sein. Familien haben gute Karten in Großlittgen. Es gibt einen Kindergarten und eine Grundschule, allerdings sinkt in beiden die Zahl der Kinder. Der Kindergarten wird ab August von vier auf zwei Gruppen reduziert.Etwa 120 Arbeitsplätze, so schätzt Hubo, gibt es in Großlittgen. Zu den Betrieben zählen Handwerker und ein Goldschmied, aber auch die Metallbranche, Baufirmen und Ingenieurbüros. Neue Betriebe sind willkommen, im 120 000 Quadratmeter großen Gewerbegebiet ist die Hälfte des Platzes noch zu haben. Großlittgen ist anerkannter Fremdenverkehrsort. Für Besucher sorgt nicht nur das geschichts-trächtige Kloster Himmerod in der Nachbarschaft, das seit 1802 zur Gemeinde gehört.Wie fast überall: Minus in der Kasse

Auch fünf Rundwanderwege (unter anderem zum Lieserpfad), die im Frühjahr ausgeschildert wurden und insgesamt eine Länge von 29 Kilometern aufweisen, locken Besucher.Wer in Großlittgen Tennis, Fußball oder Handball spielen will, findet im Sportverein Gleichgesinnte. Außerdem gibt es den Musik-, den Angelsport- und den Borromäusverein, der die Bücherei betreut. Traditionell sehr aktiv sind Feuerwehr und Karnevalsverein. Wie fast alle anderen Gemeinden hat auch Großlittgen mit einem Minus in der Kasse zu kämpfen, die Schulden betragen rund 700 000 Euro. Doch hat zumindest der Bürgermeister noch einige Wünsche, so den Ausbau einiger Innerortsstraßen, für die die Zuschussanträge laufen, aber auch die Anlage von Feld- und Wanderwegen sowie von Radwegsabschnitten Richtung Himmerod und Wittlich.Liebe Leserinnen und Leser, wir möchten von Ihnen gerne wissen, wie Großlittgen 2020 aussehen könnte. Bitte senden Sie uns Ihre Vision per Mail in maximal 30 Zeilen à 33 Anschlägen bis Donnerstag, 30. Juni, 10 Uhr, an mosel@volksfreund.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort