Beklemmende Atmosphäre

Traben-Trarbach · Ein Wesen, das sich eine unterirdische Höhle gräbt, um sich darin zu verkriechen, steht im Mittelpunkt von Franz Kafas "Der Bau". Bei der Traben-Trarbacher Aufführung des Stückes mussten auch die Besucher in die Unterwelt - in den Keller des Moselschlösschens.

Traben-Trarbach. Aus dem Lokal über dem Kellergewölbe des Moselschlösschens mussten zusätzliche Stühle herbeigeschafft werden, um alle Besucher unterzubringen. Mit so viel Andrang hatten die Veranstalter nicht gerechnet, als sie mit Unterstützung der Lott-Gesellschaft zur Bühnenfassung von Franz Kafkas "Der Bau" einluden.
Sparsame Bühnenausstattung


Der Schauspieler Jörg Schulze-Neuhoff wusste sein Publikum auf ganzer Linie zu überzeugen. Nur mit Sprache, Mimik und Gestik und einer äußerst sparsamen Bühnenausstattung versetzte er die Besucher in die Welt eines nicht näher definierten Wesens, dass sich, getrieben von seinen Ängsten, aus der oberirdischen Welt in die Abgeschiedenheit seines selbst gegrabenen Baus unter die Erde verkrochen hatte. Die Auswahl der Lokalität erwies sich als Glücksfall.
Der durch seine Säulen leicht unübersichtliche und eindrucksvolle Kellerraum diente in seiner Gesamtheit als Bühne. Das Publikum saß so mitten im Geschehen. Die durch Schulze-Neuhoffs eindringliches Spiel geschaffene dichte, beklemmende Atmosphäre wurde so bestmöglich unterstrichen. red

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