Beliebte Ölmühle

MORBACH. (fab) Ob zu Fuß, mit dem Rad, oder mit dem Auto: Auch in diesem Jahr war das traditionelle Mühlenfest einen Ausflug wert. Viele Besucher genossen im malerischen Ambiente der historischen Ölmühle unvergessliche Stunden.

Die Sonne lacht über der Denkmalzone Ölmühle, als das Ehepaar Decker aus Morbach pünktlich zum Mittagessen an der Ölmühle eintrifft. "Am Muttertag essen wir auf dem Mühlenfest, das hatte ich meiner Frau versprochen", sagt Hans Decker, der mit seiner Gattin noch kein Mühlenfest verpasst hat. In der Scheune unterhält ein Bläsersextett des Morbacher Musikvereins die Besucher mit leichter musikalischer Kost. Im etwas kühlen Mühlenraum zeigen Anette Eiden-Schuh und Peter Schuh, wie aus Raps in alten Tagen Öl gewonnen wurde. Dichtgedrängt steht eine ostfriesische Urlaubergruppe im Mühlenraum, und lauscht gespannt den Ausführungen der beiden Mitglieder des Mühlenvereins. "Bei uns gibt es nur Windmühlen, eine Ölmühle habe ich noch nie gesehen", gesteht die 77-jährige Anna Pollman. Peter Schuh zeigt das Mahlwerk, den so genannten Kollergang aus Sandstein. "Hier werden Raps und andere Ölfrüchte gemahlen", erklärt Peter Schuh. Ein Mahlvorgang mit 15 Kilo Raps und einem Liter Wasser dauere zirka 20 Minuten. Anschließend wird der gemahlene Raps in Pressleinen eingehüllt und schichtweise in einem Zylinder gepresst, durch dessen Löcher dann das Öl herausläuft. "Es gibt kein besseres Öl", sagt Christoph Scholz aus Beuren, der auf Rapsöl schwört. Vor dem Wasserrad malt die Künstlerin Friedhild Gerhard aus Enkich mit einer Kindergruppe, Motive der Denkmalzone Ölmühle. "Ich male das Mühlrad", freut sich die fünfjährige Selina. Bis zurück ins mittelalterliche Morbach entführt Hermann Bohn die Besucher in seinem Diavortrag in der Scheune. "Einmal toll zu sehen, wie es früher hier aussah", sagt Andrea Scharf aus Hoxel. Der Reinerlös des Mühlenfestes soll für die Herausgabe einer Morbacher Orts-Chronik verwendet werden. "Das Projekt Orts-Chronik muss nun endlich realisiert werden", gab Ortsvorsteher Hans Jung bekannt und bat die Bürger bei der Erstellung der Chronik um ihre Mithilfe.

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