Kunst Masken als Chance, dem Leben eine neue Form zu geben
Wittlich · Der Benediktinermönch Meinrad Dufner stellt in der Autobahnkirche St. Paul aus und beschäftigt sich mit der Unvollkommenheit von Menschen.
Masken dienen den Menschen häufig dazu, sich und ihre Unvollkommenheit gegenüber anderen zu verstecken. Das ist eine These des Benediktinermönches Meinrad Dufner aus der Abtei Münsterschwarzach, der beim ökumenischen Aschermittwoch mit Künstlern in der Autobahn- und Radwegekirche St. Paul referierte. Parallel dazu stellte er eigene Bilder aus.
Wie kann man mit eigenen Unvollkommenheiten umgehen, fragte der Mönch. Masken sieht er laut Pressemitteilung von Matthias Arnold aus Trier als Chancen, um zu einer gereiften Persönlichkeit zu gelangen. Sechs von ihm gemalte Gefühlsmasken, die jeweils eine seelische Grundstimmung darstellen, wurden und werden als großformatige Gemälde in der Autobahn- und Radwegekirche gezeigt. Die Ausstellung ist während der Fastenzeit täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Die Gemälde zeigen Angst, Wut, Melancholie, Freude, Verzweiflung und Selbstbewusstsein. Die Werke hat der Gottesmann, der inzwischen über 70 Jahre alt ist, zusammengeklebt aus Bildern, die er früher einmal gemalt hat und wieder neu zusammenfügte. „Je mehr ich mein Leben wage, desto mehr kommt Leben in mein Leben“, ist Pater Dufner überzeugt. Dazu wollte er auch die Besucher des Gottesdienstes am Aschermittwoch ermutigen.
Jeder Mensch habe die Chance, seinem Leben eine neue Form zu geben. Seine Gemälde sollen die Betrachter ermutigen, die Palette ihrer Gefühle zu erweitern und auch die Gefühle zuzulassen, „die wir nicht in unserem üblichen Repertoire haben“.
Eine Orgel dient Pater Dufner zum Vergleich: „So denke ich mir, sitzt der liebe Gott manchmal oben und denkt sich: So viele Register der Lebendigkeit habe ich dir gegeben. Wie viele bringst du zum Klingen? Welche Töne könnten dich bereichern zu einem vollen Klang?“ „Für mich ist da auch Gelassenheit drin.“, bemerkte eine Besucherin zum Gemälde mit dem Titel „Selbstbewusstsein“.
Bei der Eröffnung gelang es Dr. Anne Kaftan (Klarinette und Saxophon) und Georges Urwald (Orgel) die von Pater Dufner erläuterten seelischen Grundstimmungen jeweils auch zu einem klanglichen Erlebnis für die Gottesdienstbesucher werden zu lassen, die sich in der voll besetzten Kirche dicht drängten.
Immer wieder war zu hören: „So muss ein Gottesdienst sein!“ – „Mitreißend!“ – „Echt!“ „Persönlich ansprechend!“ –„Wir kommen nächstes Jahr wieder!“.