Kunst Masken als Chance, dem Leben eine neue Form zu geben

Wittlich · Der Benediktinermönch Meinrad Dufner stellt  in der Autobahnkirche St. Paul aus  und beschäftigt sich mit der Unvollkommenheit  von Menschen.

 In seinen Gemälden zeigt der Benediktinermönch Meinrad Dufner seelische Grundstimmungen von Menschen.

In seinen Gemälden zeigt der Benediktinermönch Meinrad Dufner seelische Grundstimmungen von Menschen.

Foto: Paul Claaßen

Masken dienen den Menschen häufig dazu, sich und ihre Unvollkommenheit gegenüber anderen zu verstecken. Das ist eine These des  Benediktinermönches  Meinrad Dufner aus der Abtei  Münsterschwarzach, der  beim ökumenischen Aschermittwoch  mit Künstlern in der Autobahn- und Radwegekirche  St. Paul referierte. Parallel dazu stellte er eigene Bilder aus.

Wie kann man mit eigenen Unvollkommenheiten  umgehen, fragte der Mönch. Masken sieht er  laut Pressemitteilung von Matthias Arnold aus Trier als Chancen, um zu einer  gereiften Persönlichkeit zu gelangen. Sechs von ihm gemalte Gefühlsmasken, die jeweils eine seelische Grundstimmung darstellen, wurden  und werden als großformatige Gemälde  in der Autobahn- und Radwegekirche gezeigt. Die Ausstellung ist während der Fastenzeit täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Die Gemälde zeigen Angst, Wut, Melancholie, Freude, Verzweiflung und Selbstbewusstsein. Die Werke  hat der Gottesmann, der  inzwischen über 70 Jahre alt ist,  zusammengeklebt aus Bildern, die er früher einmal gemalt hat  und wieder neu zusammenfügte. „Je mehr ich mein Leben wage, desto mehr kommt Leben  in mein Leben“, ist  Pater Dufner  überzeugt. Dazu wollte  er auch die Besucher des Gottesdienstes am Aschermittwoch ermutigen.

Jeder Mensch habe die Chance, seinem Leben  eine neue Form zu geben. Seine Gemälde sollen die Betrachter ermutigen, die Palette ihrer Gefühle zu erweitern und auch die Gefühle zuzulassen, „die wir nicht in unserem üblichen Repertoire haben“.

Eine Orgel dient Pater Dufner zum Vergleich: „So denke ich mir, sitzt der liebe Gott manchmal oben und denkt sich: So viele Register der Lebendigkeit habe ich dir gegeben. Wie viele bringst du zum Klingen? Welche Töne könnten dich bereichern zu einem vollen Klang?“ „Für mich ist da auch Gelassenheit drin.“, bemerkte eine Besucherin zum Gemälde  mit dem Titel „Selbstbewusstsein“.

Bei der Eröffnung gelang es Dr. Anne Kaftan (Klarinette und Saxophon) und Georges Urwald (Orgel) die von Pater Dufner  erläuterten seelischen Grundstimmungen jeweils auch zu einem klanglichen Erlebnis für die Gottesdienstbesucher werden zu lassen, die sich in der voll besetzten Kirche dicht drängten.
Immer wieder war zu hören: „So muss ein Gottesdienst sein!“  – „Mitreißend!“ – „Echt!“ „Persönlich ansprechend!“ –„Wir kommen nächstes Jahr wieder!“.

(red)
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