Bernkastel-Kues/Plein Hilfe von Paula für eine kleine Kämpferin

Bernkastel-Kues/Plein · Vor knapp drei Jahren ist Louisa aus Bernkastel-Kues schwer erkrankt. Diagnose unklar. Die Benefizradler und der FSV Plein haben nun eine Spendenaktion für das heute vierjährige Kind ins Leben gerufen.

 Jürgen und Sandra Karg mit ihrer Tochter Louisa, die an einer nicht diagnostizierten Krankheit leidet. Der FSV Plein und die Benefizradler sammeln beim Volksfreund-Bike-Tag am 16. Juni  Spenden für das Mädchen, damit es eine Hundetherapie machen kann.

Jürgen und Sandra Karg mit ihrer Tochter Louisa, die an einer nicht diagnostizierten Krankheit leidet. Der FSV Plein und die Benefizradler sammeln beim Volksfreund-Bike-Tag am 16. Juni  Spenden für das Mädchen, damit es eine Hundetherapie machen kann.

Foto: TV/Petra Willems

Den August 2016 wird Jürgen Karg nicht so schnell vergessen. Denn damals fing alles an. Damals wurde aus seiner heute vierjährigen Tochter Louisa, bis dahin ein völlig gesundes, aufgewecktes Mädchen, ein krankes Kind. „Louisa war aufgeweckt, lebhaft. Ich sehe noch heute, wie sie Wettlauf spielt um den Tisch herum“, erzählt Jürgen Karg. Doch dann kam dieses Wochenende, als Louisa von Tag zu Tag zusehends abbaute, nicht mehr laufen wollte, nicht mehr krabbelte und am folgenden Dienstag schließlich „gar nichts mehr machte“.

Jürgen Karg und seine Frau Sandra brachten die Kleine schließlich ins Krankenhaus nach Wittlich. Dort vermuteten die Ärzte zuerst einen Hüftschnupfen (eine plötzlich beginnende nicht-bakterielle Hüftentzündung, die vor allem bei Klein- und Grundschulkindern auftritt), später einen Schlaganfall. Doch mehrere MRT-Untersuchungen des Kopfes bestätigten die Diagnose nicht. Auch im Koblenzer Krankenhaus, wo die Kargs von Wittlich aus mit ihrer Tochter hingeschickt wurden, blieben die Ärzte nach einer Reihe von Untersuchungen ratlos. Also weiter in die nächste Klinik.

„Am 2. November 2016 waren wir dann zum ersten Mal in der Uniklinik in Heidelberg“, erzählt Jürgen Karg. Dort machten die Ärzte erneut ein Schädel-MRT von Louisa, die mittlerweile an einer Körperhälfte Spastiken an Hand und Fuß hatte. Eine Diagnose hatten auch die Heidelberger Ärzte nicht, diese bleibt bis heute unklar. aber eine Cortison-Therapie brachte eine deutliche Besserung. Louisas Erkrankung könne, so Jürgen Karg, eine Reaktion auf eine Impfung sein. Eine erste Besserung stellte sich bei Louisa schließlich durch eine Cortison-Therapie ein.

„Aber im Sommer 2017 ging es dann wieder rapide bergab. Louisa hat nicht mehr gesprochen, nicht mehr gelaufen, nicht mehr gespielt“, sagt Jürgen Karg. Dann der Tiefpunkt: „Im November hatte sie dann kein Leben mehr in sich“, sie sei zusammengeklappt, hatte Spastiken auf beiden Körperseiten. Zurück in Heidelberg gaben die Ärzte ihr dann hochdosiertes Cortison, die Therapie schlug erneut an. Seitdem fahren die Kargs mit ihrer Tochter alle vier Wochen für drei Tage zur Cortison-Behandlung nach Heidelberg. Heute kann Louisa wieder sitzen, selbstständig Gegenstände greifen. Und das Wichtigste: lachen. „Sie ist eine kleine Kämpferin“, sagt ihr Vater. Dass die Vierjährige in Zukunft häufiger lachen kann, kann auch durch Hundetherapie in Brauneberg gefördert werden. „Louisa hat bei einem ersten Besuch sehr positiv auf den Hund Paula reagiert“, erzählt Jürgen Karg, der als selbstständiger Schreiner arbeitet. Eventuell kann auch eine spezielle Therapie, die in der Slowakei angeboten wird, seinem Kind helfen. „Da müssen wir aber erst warten, ob die Krankenkasse das zahlt.“ Oder ob die Familie den Aufenthalt selbst zahlen muss.

Aber nicht nur Hundetherapie (DogTher) und Reha in der Slowakei, auch die Treppenlifte (“Wir wohnen im dritten Stock und brauchen drei“), ein Rollstuhl oder einen Kleinbus, in dem der Rollstuhl des Kindes verstaut werden kann, müssen bezahlt werden. Unter anderem dafür stellen die Benefizradler und der FSV Plein am Volksfreund-Bike-Tag am Sonntag, 16. Juni, in Plein (siehe Info) eine Spendenbox für Louisa auf. Das Ziel aller Therapien ist es, so Jürgen Karg, „so viele Muskeln aufzubauen wie möglich“. Vielleicht kann Louisa dann wieder mit ihrer Schwester Leonie toben und Wettlauf um den Tisch herum machen.

Wer für Louisa spenden möchte, kann das auf das Spendenkonto der Benefizradler tun: Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank, BIC GENODED1WTL, IBAN DE22587609540008022490. Weitere Infos gibt es beim Vorsitzenden Eddy Linden per E-Mail an euroeddy@t-online.de oder per Telefon unter 0175/9653629.

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