Wittlich. (red) Die Fachstelle des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück zum Thema Glücksspielsucht blickt inzwischen auf mehr als eineinhalb Jahre Beratungs- und Präventionsarbeit. Während in den Jahren vor Arbeitsaufnahme der Fachstelle durchschnittlich sieben Spieler pro Jahr die Beratungsstellen in Cochem und Wittlich aufgesucht haben, wurden seit dem Januar 2009 bereits 47 Personen beraten.

Einer von ihnen ist Herr M., er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit vier Jahren spielt er regelmäßig an Automaten. "Am Anfang habe ich 15, 20 Euro am Abend in den Automaten geworfen, aber oft gleich ein paar Hundert Euro gewonnen."

So wie Herr M. haben viele Betroffene zunächst scheinbar eine Glücksserie, dadurch wird der Traum vom schnellen Geld greifbar. Die Gewinnserie hält jedoch meist nicht lange an. "Irgendwann habe ich dann immer öfter verloren. Meine Einsätze wurden dann immer höher, um das verlorene Geld zurückzugewinnen." Hier fängt meist die Abwärtsspirale an. Die Betroffenen leihen sich Geld zum Spielen oder um sich aus finanziellen Engpässen zu retten. Auch Herr M. ist mittlerweile verschuldet. Insgesamt sind es circa 25 000 Euro.

Familien leiden mit den Süchtigen

Nicht nur Herr M. leidet unter der Situation, seine gesamte Familie ist betroffen. Daher sind es häufig auch besorgte Angehörige, die Kontakt zur Beratungsstelle aufnehmen. Zu Beginn ist häufig eine erste Existenzsicherung notwendig. Anschließend werden die Betroffenen bei Bedarf in eine stationäre Therapie vermittelt oder ambulant durch die Beratungsstelle begleitet. Herr M. hat sich für eine stationäre Therapie entschieden. "Ich bin erleichtert, dass ich den ersten Schritt getan habe und hoffe, dass ich in Zukunft mein Leben und das Spielen wieder im Griff habe".

Informationen zum Thema erteilt der Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück in den Geschäftsstellen Wittlich und Cochem, Telefon 06571/9155-36 oder 06571/9155-19