Berglicht. Der Ortsgemeinderat Berglicht unterstützt die Forderungen der Kollegen des Nachbarortes Talling in Sachen Kommunalreform (der TV berichtete). Der Rat fordert ebenfalls die Thalfanger Verwaltung und den Verbandsgemeinderat auf, die bis 2019 verlängerte Fusionsfrist zu nutzen. Statt einzelne Fusionswünsche von Ortsgemeinden voranzubringen, sollte ein Konzept für die ganze Verbandsgemeinde (VG) erstellt werden.Kommunal reform

Dabei gelte es, das vordringliche Ziel der Kommunen zu berücksichtigen und deren Selbstständigkeit zu erhalten. Ebenso mit einfließen sollte die inzwischen seitens des Landes eröffnete Möglichkeit einer etwaigen Öffnung der Kreisgrenzen wie nach Hermeskeil im Kreis Trier-Saarburg. "Gespräche nur für die Gemeinden zu führen, die sich schon positioniert haben, ist der falsche Weg", bringt Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis die Sicht des Rates auf den Punkt. Ein Konzept für alle könnte die betreffenden Gemeinden hingegen vielleicht sogar veranlassen, ihre Entscheidungen zu überdenken und sich dem gemeinsamen Weg anzuschließen.
Hintergrund: Das Land hat der Verbandsgemeinde (VG) Thalfang und ihren 21 Orten eine Schonfrist eingeräumt. Da die VG an andere Kreise und die Einheitsgemeinde (EG) Morbach als eigene Rechtsform grenzt, ist sie vom Fusionszwang bis 2014 befreit. Und zwar bis zur 2019 anstehenden Kreisgrenzenreform. Innenminister Roger Lewentz zeigte kürzlich zudem neue Perspektiven auf. Waren bisher nur Fusionen innerhalb von Kreisen und als ganze VG gewünscht, bietet er nun Ausnahmeregelungen an. Demnach könnten Kreisgrenzen neu gezogen werden und Orte einer VG zu verschiedenen Nachbar-VG wechseln. Interessant ist das vor allem für die Thalfanger Orte, die bereits beantragt haben, ausgegliedert zu werden. Malborn und Neunkirchen wollen zur VG Hermeskeil, Heidenburg, Büdlich und Breit zur VG Schweich. Während für Berglicht beides in Betracht kommen könnte, zieht es Gräfendhron und Merschbach sowie eventuell auch Horath zur Einheitsgemeinde Morbach. Schönberg hat sich nicht festgelegt, da die Bürger bei einer Befragung zu drei VG, einschließlich Bernkastel-Kues, tendierten.
Von den Mitgliedern des vor 185 Jahren gegründeten "Zweckverbands der 12 Gemeinden" bezogen bisher nur Talling und Deuselbach Position. Zu Zeiten, als die Kreisgrenzen noch tabu waren, sah Talling Bernkastel-Kues als einzige Alternative, Deuselbach die EG Morbach. urs

UPDATE 13.8.2013: Im Artikel wird erwähnt, dass die Ortsgemeinde Talling die VG Bernkastel-Kues als einzige Fusions-Alternative im Rahmen der Kommunalreform gesehen hat, als die Kreisgrenzen noch tabu waren. Dies entspricht jedoch nicht dem neuesten Stand der Diskussion.

Zuletzt hat sich die Gemeinde für ein Gesamtkonzept zur Fortentwicklung der Verbandsgemeinde (VG) Thalfang ausgesprochen. Dies solle unabhängig von bisherigen Beschlüssen erstellt werden. Die Selbstständigkeit der Orte und bestehende kommunale Zweckverbände sollten dabei erhalten bleiben. Bevor der VG Thalfang eine Schonfrist bis zur zweiten Phase der Reform von 2014 bis 2019 gewährt wurde, hatten sich die Tallinger für eine Fusion mit der VG Hermeskeil ausgesprochen. Marion Maier