Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach bewerben ihre Weihnachtsmärkte

Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach. · Die Die für viele Menschen schönste Zeit des Jahres wird vielleicht noch schöner. Die Weihnachtsmärkte in Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach sollen so herausgestellt werden, dass niemand an einem Besuch beider Veranstaltungen vorbeikommt.für viele Menschen schönste Zeit des Jahres wird vielleicht noch schöner. Die Weihnachtsmärkte in Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach sollen so herausgestellt werden, dass niemand an einem Besuch beider Veranstaltungen vorbeikommt.

Frank Hoffmann, Vorsitzender des Werbekreises Bernkastel-Kues, und die Traben-Trarbacher Touristikchefin Wiebke Pfitzmann sind sich einig: In beiden Städten werden längst schon nicht mehr von Anfang November bis Ostern die Gehsteige hochgeklappt. Zumindest in der Advents- und Weihnachtszeit hat sich eine neue, für Urlauber, Tagesgäste und Einheimische interessante weitere Saison ergeben. In deren Mittelpunkt stehen die Weihnachtsmärkte in beiden Städten.

Im Jahr 2015 gab es ein erstes richtiges Miteinander. An den Adventswochenenden pendelte ein Bus von morgens bis in die Nacht zwischen den beiden Schauplätzen. Diese für die Mitfahrer kostenlosen Angebote wird es auch 2016 geben. Die Zusammenarbeit wird noch weiter intensiviert. "Wir arbeiten auch in der Vermarktung zusammen, haben gemeinsame Anzeigen geschaltet und Presseartikel verfasst", erläutern Pfitzmann und ihr Bernkastel-Kueser Kollege Jörg Lautwein.

Von Konkurrenz will Wiebke Pfitzmann nichts wissen: "Im Gegenteil. Es ist eine Bereicherung. Unser Augenmerk liegt auf den Weinkellern der Unterwelt, das von Bernkastel-Kues auf der mittelalterlichen Kulisse."
Der eingeschlagene Weg sei richtig, sagt der Bernkastel-Kueser Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Der Urlauber denke in großen Dimensionen. "Er fährt in Regionen und nicht in Städte. An der Mittelmosel gibt es in der Tat ideale Verhältnisse. Der Weihnachtsmarkt in Bernkastel-Kues besticht durch die Kulisse auf verschiedenen Plätzen in der von Fachwerk durchzogenen Altstadt. Er sei die erste Veranstaltung dieser Art in Rheinland-Pfalz gewesen, sagt Frank Hoffmann. "Die Gründer haben vor 39 Jahren Weitsicht bewiesen", lobt er. Traben-Trarbach hat im sechsten Jahr das Alleinstellungsmerkmal schlechthin. Das Hauptgeschehen spielt sich in vier großen Kellern, der sogenannten Unterwelt, ab. Für die Freunde solcher Märkte heißt das: Sie können zwei Veranstaltungen besuchen, die sich räumlich nahe kommen, sich aber im Flair unterscheiden.

Genaue Zahlen gibt es nicht. In beiden Städten dürfte die Besuchermenge aber jenseits der 100?000-Marke liegen. Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel profitieren davon. Der Markt in Bernkastel-Kues sei auch nur wegen des Einzelhandels ins Leben gerufen worden, erläutert Frank Hoffmann.

In beiden Städten ist auch eine Eisbahn in Betrieb. Die in Traben-Trarbach verfügt seit Marktbeginn über eine Kunststoffbahn. Gerade im Blick auf Familien mit Kindern habe sie sich als segensreich erwiesen, sagt Wiebke Pfitzmann. In Bernkastel-Kues wurde 2015 erstmals eine Natureisbahn aufgebaut. Sie stand auf dem Forumsplatz und wurde bis ins neue Jahr von der Cusanus Bräu-Gesellschaft (Bahnhof Cues - Das Brauhaus) betrieben. In dieser Zeit war es verhältnismäßig warm. Deshalb sei der Betrieb viel teurer gewesen als erwartet, sagt Geschäftsführerin Anne Nau. Und trotzdem: Es wird die 15 mal 25 Meter große Bahn wieder geben. Die Gesellschaft habe sogar eine Bahn für einen sechsstelligen Betrag gekauft. Das rechne sich besser als eine jährliche Anmietung. "Wir wollen eine feste Institution schaffen und sind stolz darauf", sagt Anne Nau. Ohne Sponsoren, die die Hälfte der Betriebskosten decken, sei das aber nicht möglich.
Extra Marktzeiten

Der Weihnachtsmarkt in Bernkastel-Kues beginnt am 19. November und endet am 21. Dezember. Geöffnet ist er täglich, außer am Totensonntag, 20. November. Hauptattraktionen sind das Fackelschwimmen am 3. Dezember und das Feuerwerk am 17. Dezember. Die Unterwelt in Traben-Trarbach öffnet vom 25. November bis 18. Dezember, jeweils freitags bis sonntags, und vom 22. Dezember bis 3. Januar täglich (Ausnahme 24. und 25. Dezember). An den Wochenenden und den zusätzlichen Tagen läuft im Stadthaus Alter Bahnhof außerdem eine große Playmobil-Ausstellung. Die Eisbahn in Bernkastel-Kues ist vom 25. November bis Ende Januar 2017 geöffnet. Am 18. Dezember heißt es "Moselblümchen und Winzerkittel on Ice". cb
Meinung
Chancen jenseits des Tellerrands

von Clemens Beckmann

Es wird sie immer geben: Leute, die nicht über den Tellerrand schauen können oder wollen. Leute, die sich lieber irgendwohin beißen würden, als Urlauber auf die Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in der Nachbarstadt aufmerksam zu machen. An der Mittelmosel scheint aber Besserung in Sicht zu sein. Es ist natürlich ein Vorteil, dass die Weihnachtsmärkte in Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach ganz unterschiedlich sind. Wer einen besucht, sieht längst nicht alles. Hier belebt Konkurrenz das Geschäft. Darin liegt die Chance. Warum soll es nicht möglich sein, dass jeder, der in eine der beiden Städte kommt, auch die Nachbarn besucht. Ganz abgesehen davon: Es geht auch in anderen Bereichen nur gemeinsam. Der demografische Wandel lässt uns keine Alternative. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. c.beckmann@volksfreund.de

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