Bauprojekt Ab Juli wieder durch den Tunnel – vorerst

Bernkastel-Kues · Die Kosten für den Bau einer Rettungsröhre am Burgbergtunnel sind gestiegen. Inzwischen ist der Durchstich vollzogen, so dass der Zeitplan gewahrt bleibt, teilt der LBM in Trier mit.

 Neben dem Tunnel entsteht derzeit die Fluchtröhre (links).

Neben dem Tunnel entsteht derzeit die Fluchtröhre (links).

Foto: TV/Hans-Peter Linz

Nach den neuesten Vorschriften muss ein Autotunnel auch eine sogenannte Fluchtröhre haben. Deshalb müssen seit Oktober 2018 viele Autofahrer, die über Bernkastel-Kues in den Hunsrück fahren, einen Umweg in Kauf nehmen, denn der Burgbergtunnel ist geschlossen, damit er um eine solche Fluchtröhre ergänzt werden kann. Seit dem wird parallel zur großen Röhre der Fluchttunnel gebohrt, gleichzeitig wird die Technik im bestehenden Tunnel auf den neuesten Stand gebracht.

Der Bund und das Land Rheinland-Pfalz haben sich bereits vor über zehn Jahren entschlossen die Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln anzupassen. Ein wichtiger Aspekt war die Selbstrettung der Verkehrsteilnehmer bei Unfällen beziehungsweise Bränden, so dass in Tunneln mit einer Länge von mehr als 400 Metern in regelmäßigen Abständen von weniger als 300 Metern Notausgänge in Fluchtröhren vorzusehen sind. Und das ist im Burgbergtunnel der Fall, da er 554 Meter lang ist. Ende Februar konnten die Vortriebsarbeiten über eine Länge von 270 Meter beendet und ein Durchschlag zur bestehenden Röhre hergestellt werden.

Das bestätigt Guido Baier vom zuständigen Landesbetrieb Mobilität in Trier. Baier: „Die bergmännischen Arbeiten (Erdarbeiten im Sprengvortrieb) zur Herstellung des Rettungsstollens samt Herstellung der beiden Querschläge in den Burgbergtunnel wurden damit beendet und die Bergmänner ziehen jetzt ab.Im nächsten Schritt geht es mit dem Innenausbau weiter.“

Während der Bauarbeiten am neuen Fluchtstollen, finden im bestehenden Tunnel umfangreiche Umbaumaßnahmen statt. Hierzu zählen unter anderem die Errichtung von mehreren Notruf- und Hydrantennischen, die Erneuerung der Entwässerungseinrichtung und die Herstellung einer Löschwasserleitung, teilt der LBM mit. Daher ist der Bau dieses Rettungsstollens nur ein Teil der Tunnelnachrüstung.

Die Kosten für den Tunnel sind inzwischen gestiegen. Im Jahre 2016 betrug die Kostenschätzung 6,8 Millionen Euro für die gesamte Nachrüstung des Burgbergtunnels auf dem aktuellen Stand der „Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln“ (RABT). Inzwischen sind sie durch Mehrkosten von 1,2 Millionen Euro auf zirka acht Millionen Euro gestiegen. Baier: „Wie bereits dem Kreis mitgeteilt, sind die bislang gegenüber der Kostenschätzung aus 2016 entstandenen Mehrkosten auf die geologischen Gegebenheiten sowie dem seit 2016 extrem gestiegenen Baupreisindex und der besonders guten Auslastung im Bauhauptgewerbe zurückzuführen.“

Die Kosten übernimmt das Land Rheinland-Pfalz zu 88 Prozent, den Rest trägt der Kreis.

Trotz Kostenexplosion bleibt es aber beim geplanten Öffnungstermin. Im Juli 2019 wird der Burgbergtunnel bis nach dem Weinfest der Mittelmosel in Bernkastel-Kues – Oktober spätestens November 2019 – für den Verkehr wieder freigegeben.Anschließend wird nochmals eine Vollsperrung eingerichtet. Baier: „Spätestens Ostern 2020 ist die gesamte Baumaßnahme abgeschlossen, sofern nichts Unvorhersehbares dazwischenkommt.“

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