Verkehr Brückensperrung in Bernkastel-Kues hat nicht nur negative Aspekte

Bernkastel-Kues/Lieser · Seit vergangener Woche ist die Moselbrücke in Bernkastel-Kues für den Autoverkehr gesperrt. Autofahrer müssen nun über Wehlen oder Lieser fahren. Das hat Staus zur Folge. Aber es gibt auch positive Aspekte der Brückenschließung.

 Die Brücke zwischen Bernkastel und Kues ist seit 2. März für den Autoverkehr gesperrt. 

Die Brücke zwischen Bernkastel und Kues ist seit 2. März für den Autoverkehr gesperrt. 

Foto: TV/Hans-Peter Linz

Es ist wohl der unangenehmste Teil der Sanierung der Cusanusstraße in Bernkastel-Kues: Seit vergangener Woche ist  die Brücke zwischen den Stadtteilen Kues und Bernkastel für den Autoverkehr gesperrt.  Die Brücke wie auch die Cusanusstraße, die parallel zum Moselufer verläuft, sind stark befahren. Hier fließt der  Verkehr aus dem Wittlicher Raum in Richtung Hunsrück. Viele Pendler nutzen diese Strecke täglich.  Mit der Brückensperrung sind natürlich auch Bernkastel und Kues voneinander abgeschnitten.

Dieser dritte Bauabschnitt soll Mitte dieses Jahres abgeschlossen sein. Die gesamte Baumaßnahme wird noch bis 2023 dauern. 2,4 Millionen Euro kostet der Ausbau der etwa ein Kilometer langen Strecke. Autofahrer müssen nun entweder stromabwärts über  die Brücke im Bernkastel-Kueser Stadtteil Wehlen fahren  um Kues zu erreichen oder stromaufwärts  über die Mülheimer Brücke durch Lieser fahren.

Welche  ersten Auswirkungen hat die Sperrung der Brücke? Der TV hat nachgefragt.

Die Stadt: „Was die Brückensperrung betrifft, scheint es bisher gut zu laufen. Es gab noch keine Beschwerden. Manchmal hat es aber auch den Anschein, dass einige Autofahrer die Sperrung noch nicht verinnerlicht haben,“ sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port.  Er hat beobachtet, dass manche Autofahrer noch von der gesperrten Brücke überrascht werden und ihr Fahrzeug dann kurzentschlossen in der Nähe abstellen, um zu Fuß über die Brücke zu gehen. Manche verzichten aber auch schon auf das Auto. Port: „Viele Beschäftigte, die sonst von Kues mit dem Auto zur Arbeit nach Bernkastel kommen, gehen jetzt zu Fuß.“ Für Fußgänger und Radfahrer wird die Brücke über den gesamten Zeitraum barrierefrei begeh- und befahrbar bleiben, versichert der Bürgermeister.

Die Nachbarorte: In Lieser sei eine stärkere Verkehrsbelastung zu bemerken, sagt Ortsbürgermeister Jochen Kiesgen. „Manchmal staut es sich auf der Mülheimer Brücke,“ sagt Kiesgen. Insgesamt sei die Situation aber noch verträglich. Solle sich die Verkehrsbelastung verstärken, wenn die Saison beginne, müsse man die Bushaltestelle am Moseldamm verlegen, da dort ein besonderer Engpass sei. Kiesgen: „Da müssen wir jetzt halt durch.“ Auch im Bernkastel-Kueser Stadtteil Wehlen habe der Verkehr zugenommen, sagt Ortsvorsteherin Gertrud Weydert. An einer Engstelle im Ort könnte es  ein Problem geben: In der Hauptstraße sei es relativ eng, bevor diese Richtung Wehlener Brücke abbiege. Weydert: „Da müsste man ein Parkverbot hinmachen, denn wenn dort Autos geparkt sind, kommen Lastkraftwagen kaum aneinander vorbei.“

Bernkasteler Brücke ist gesperrt. Erste Bilder.
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Nun ist Stille auf der Brücke

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Foto: TV/Hans-Peter Linz

Der Handel: Frank Hoffmann vom Werbekreis Bernkastel-Kues sagt: „Die Auswirkungen der Brückensperrung sind im Lockdown noch schwer abzusehen“. Er sei froh, dass der Bauabschnitt noch in dieser Zeit beginne, in der Handel und Gastronomie ohnehin stark eingeschränkt seien.  Sobald es wieder Lockerungen gebe, könne er sich vorstellen, die Brücke für Handel, Gastronomie und Gewerbe zu inszenieren. „Da wären Modenschauen, Weinfeste oder Kulturangebote möglich,“ sagt Hoffmann.  Die Brücke habe als Open-Air-Bereich einen großen Vorteil: „Die Bernkasteler Innenstadt ist wegen ihrer Enge sehr schattig. Aber die Brücke ist wie ein sonniger Balkon über der Mosel, da wäre auch Außengastronomie während der Sperrung denkbar. Sobald es wärmer wird, wollen die Leute doch wieder raus an die Luft.“

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