Berührung mit dem Tod

Bernkastel-Kues · Sie werden als verrückt abgestempelt - ihre Geschichten über einen erlebten Nahtod halten viele für Humbug. Deshalb ist dieses Thema tabu - nicht so für die 20 Besucher, die ins Jugendheim kamen, um dem Vortrag eines Nahtod-Begegneten zu folgen und sich auszutauschen.

Bernkastel-Kues. Martin Backes, Dekanatsreferent im Dekanat Bernkastel, hat das Thema Nahtod aufgegriffen und den Begründer des "Netzwerks Nahtoderfahrung" Alois Serwaty zu einem Vortrags- und Diskussionsabend eingeladen. "Als Seelsorger weiß ich, dass unerwartet viele Menschen schon mit dem Fasttod in Berührung gekommen sind. Und ich weiß, dass es oft tabu ist oder man nur in einem sehr engen, vertrauten Kreis darüber redet."
Backes möchte eine Lanze für Menschen brechen, die am eigenen Leib gespürt haben, wie es ist, dem Tode nahe zu sein.
Ein Leben ohne Angst


Unter den Zuhörern sind auch vier Personen, die selbst Außerkörper-Erfahrungen mit einem Schwebeerlebnis gemacht haben. Drüber reden möchten sie vor der Öffentlichkeit nicht, sie sind gekommen, um Kontakt zu Gleichgesinnten zu suchen. Eine ältere Dame ist fasziniert davon, dass sie nun jemanden trifft, der so ein Phänomen erlebt hat, und will alles darüber wissen.
"Wer das erlebt hat, der führt ein Leben ohne Angst vor dem Tod", sagt Serwaty, der bei einer Herzoperation zweimal aus dem Körper heraus im OP-Saal geschwebt ist.
Aus vielen Begegnungen weiß er, dass sich die Prioritäten nach so einem Ereignis verschieben und dass viele Menschen das Bedürfnis haben, sich mit anderen auszutauschen, denen Ähnliches widerfahren ist, "da man oft nicht ernst genommen wird".
Informationen im Internet: www.netzwerk-nahtoderfahrung.org

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