Berufliches Ziel fest im Blick

Seit ein Schüler der Berufsbildenden Schule Wittlich als Praktikant im Morbacher "Haus der Jugend" tätig ist, werden nicht nur längere Öffnungszeiten angeboten. Vadim Rau will viel für sich lernen, indem er für und mit seinen Altersgenossen Ideen für eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung entwickelt.

 Integrierendes Element: Praktikant Vadim Rau (mit Mütze) spielt gerne mal eine Runde Billard, hier mit Conny Zimmermann, Veronika Stumpf, Eugen Rau, Lukas Mania und Christina Gzyl (von links). TV- Foto: Herbert Thormeyer

Integrierendes Element: Praktikant Vadim Rau (mit Mütze) spielt gerne mal eine Runde Billard, hier mit Conny Zimmermann, Veronika Stumpf, Eugen Rau, Lukas Mania und Christina Gzyl (von links). TV- Foto: Herbert Thormeyer

Morbach. (doth) "Seit Vadim da ist, hat das Haus der Jugend fast jeden Tag geöffnet. Das ist klasse", sagt Conny Zimmermann, die dieses Angebot regelmäßig nutzt. Jeden Tag auf, das haben Kneipen auch. Aber im Haus der Jugend ist vieles anders - und das gilt nicht nur für das Alkoholverbot.

Welches Potenzial in ihm steckt, will Vadim mit der Umsetzung seines Hobbys, "Motorrollerschrauben", in ein konkretes Projekt beweisen. Ein Rollerfahrertreffen will er im Frühling organisieren. Und zwar nicht bloß mit ein paar Gleichgesinnten, sondern richtig groß, mit Wettfahrten, Teilemarkt, Ausstellung von Herstellern, Infostand der Polizei und Fahrsicherheitstraining.

"Mit Rollern kenn' ich mich aus", sagt der 17-Jährige mit deutschrussischen Wurzeln. Gemeinsam mit den Jugendlichen soll im Haus der Jugend, der ehemaligen "Teestube", viel auf die Beine gestellt werden. Und er hat schon eine Menge erreicht: "Man merkt schon nach kurzer Zeit , wie die verschiedenen Cliquen immer mehr aufeinander zugehen."

Regelmäßig soll, besonders an Wochenenden, was los sein. Die Wünsche sind mit Jugendpfleger Ernst Daniel Röhrig abgestimmt: Eine Guitar-Hero-Anlage für Wettkämpfe, ein ausgebautes Büro, von dem aus organisiert werden kann, und ein Probenraum für Bands. Für Röhrig ist der Praktikant ein Glücksfall.

Auch andere Nationalitäten sind mit von der Partie



Schließlich fanden über ihn auch andere deutschrussische Jugendliche den Weg ins Haus der Jugend. Er will, dass sich möglichst unterschiedliche Gruppen vom Programm des Hauses der Jugend angesprochen fühlen. Auch andere Nationalitäten sind mit von der Partie, unter anderem Albaner, Türken und Polen.

Zunächst war Vadim ganz normaler Gast, fragte dann aber den Jugendpfleger, ob er nicht ein Praktikum machen könne. Röhrig organisierte das zügig. Das Praktikum läuft bis Juli 2010, und zwar ehrenamtlich.

"Ich kann hier viel für meine Zukunft lernen", weiß der Schüler der Berufsbildenden Schule Wittlich, der sich gut mit seinen Altersgenossen versteht und inzwischen zu einem integrierenden Element im Haus der Jugend wurde.

Seine Verantwortung geht weit darüber hinaus, sich darum zu kümmern, ob immer genug Getränke oder Süßigkeiten auf Lager sind. Vadim muss sich auch um die Einhaltung der Hausordnung kümmern und darauf achten, dass niemand was kaputt macht.

Beruflich sieht Vadim Rau seine Zukunft ganz klar im sozialen Bereich. "Dafür muss man aber einen Realschulabschluss haben", erklärt Jugendpfleger Röhrig. "Dafür will ich alles tun, denn mit Menschen arbeiten und organisieren macht richtig Spaß", sagt Vadim, der mit dem Praktikum immer sicherer wird, seine berufliche Richtung gefunden zu haben.

Dazu gehören auch Schulungen wie sie von der Kreisjugendpflege angeboten und von Vadim gerne in Anspruch genommen werden. Nächstes Ziel ist der Erwerb der "JuLeiCa", die Jugendleitungs-Card des Landkreises Bernkastel-Wittlich, die praktische und theoretische Qualifizierung zur Leitung von Jugendräumen.

Das Haus der Jugend ist immer dienstags, donnerstags, freitags und samstags von 17 bis 22 Uhr geöffnet.

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